Jaafar Abdul Karim ist nicht nur ein erfahrener Reisender zwischen den Welten. Er hat auch das seltene Talent, zwischen diesen Welten zu vermitteln. Der 33-jährige Journalist moderiert eine der erfolgreichsten Jugendsendungen im arabischsprachigen Raum, „ShababTalk“ der Deutschen Welle. Das Format erreicht mit seinen gesellschaftskritischen Themen ein Millionenpublikum in Nordafrika, Nahost und der Golfregion. Regelmäßig ist der Berliner in Bagdad, Tunis oder Beirut unterwegs.
Für ZEIT ONLINE schreibt Jaafar Abdul Karim, der Deutsch und Arabisch gleichermaßen perfekt beherrscht, eine Kolumne, die sich mit den Besonderheiten des Alltags in der arabischsprachigen Welt und auch mit den Fragen der Community in Deutschland beschäftigt.
Das Format Jaafar, shu fi? („Jaafar, was geht?“) erscheint bei uns auf Deutsch, Arabisch und Englisch. Sein erster Beitrag mit dem Titel „Auch Ihr seid jetzt Deutschland!“ ist ein Aufruf an die Flüchtlinge, die derzeit hierher kommen.
Geboren wurde Jaafar Abdul Karim in Liberia, seine Eltern stammen aus dem Libanon. Dort und in der Schweiz wuchs er auf, studiert hat er in Dresden, Lyon, London und Berlin.
Jetzt mit Verzweiflung die Übersetzung diskutiert. Der Blog ist ausgelegt für die arabische Welt. Es gibt ein Hocharabisch und es gibt mindestens 10 „Dialekte“, besser verschiedene arabische Umgangssprachen in der arabischen Welt. Jemand im Libanon spricht ein arabisch was im äußersten Westen nicht unbedingt verstanden wird. Das wohl eher als umgekehrt, den im Maghreb gibt es im TV viele Filme aus dem Libanon. Aber jetzt sich über Übersetzuungen zu mokieren, ist eigentlich mal wieder typisch deutsch. Na, eben besserwisserisch. Eine deutsche Jugendsprache z.B. lässt sich auch auf verschiedene Art und Weise übersetzen. Aber weiter so, ohne meckern geht der Michel ohnehin nicht ins Bett.
Prima, ich möchte noch viel mehr von solchen Menschen wie Herrn Karim lesen und hören! Wir brauchen Vermittler, um uns selbst zu positionieren und um in Dialoge zu treten mit denen, die hergekommen sind und weiter kommen werden. Und ja – wenn die Textstelle mit der Homosexualität ausgelassen worden ist aus vorauseilendem Anbiedern, wäre das wirklich unmöglich. Auch ich würde das gerne wissen, denn sollte es wirklich so sein, ist der Beitrag unvollständig.
Anmerkung JW: Die Stelle war in der ersten Fassung im Arabischen tatsächlich nicht so eindeutig wie in der deutschen und englischen Version. Unser Autor hat sie präzisiert.
Jeder Versuch zählt.
Und dies ist ein guter Versuch und ein Anfang.
Irgendwo muss konstruktiv angefangen werden!
Und wie immer: der deutsche Perfektionswahn schlägt zu.
(Der natürlich auch seine guten Seiten hat)
Lasst die Menschen doch erst mal ankommen und sich beruhigen.
So wie es Herr Karim (Vielen Dank!) mit seinem Artikel versucht.
Das Problem aller Menschen dieser Erde ist die Angst.
Und alle Beruhigungsmaßnahmen sind wichtig!
Sie haben in den meisten Fällen nicht vorher die ersten Artikel des GG gelesen und sind dann mit dem arabische Äquivalent von Ist- OK- mach- ich losgezogen.
Auch wenn viele, ohne es zu wissen genau wegen der Existenz dieser Artikel hier sind. Frieden, Reichtum, Sicherheit beruhen auf Angstfreiheit, diese auf Gleichstellung vor dem Gesetz und diese wiederum existieren in diesem Land genau wegen diesen Artikeln. (es kann nicht oft genug gesagt werden)
Diese Gleichstellung vor dem Gesetz gilt ganz besonders auch für die Muslime, die hier von Angela Merkel eigeladen werden, um die Erfahrung des Friedens machen zu können.
Ohne diese Gleichstellung ist die Sicherheit nicht zu haben, nirgendwo auf der Welt.
Daher steht im letzten Artikel des GG Anfang dass sie nicht geändert werden dürfen.
Und darüber wacht nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa und auch die USA und Israel. Denn ein instabiles Deutschland wünscht sich niemand.
(Ein bischen 2. Weltkrieg googeln hilft bei der Erkenntnis).
An den Anfangsartikeln des Grundgesetzes wird auch kein Attentat etwas ändern.
Zudem wird kein Mensch auf der ganzen Welt über mehrere Generationen gelebte Rechte eben mal wieder aufgeben. Das gibt es nicht.
Da braucht sich keiner aufzuregen.
Die werden sogar unbewusst verteidigt und auch (wie vielfach von mir beobachtet) aufgesucht.
Es gibt kein ‚Zurück‘ in der Geschichte, auch wenn das viele befürchten.
Wirklich nicht.
Nur den Weg in die Zukunft und viele haben angefangen, ihn wirklich konstruktiv zu gestalten.
Sehr strenggläubige Muslime die die Existenz von zuvielen Kuffar (die Unkundigen dürfen mich gerne beschimpfen, wenn es ihnen dann besser geht) in der Nachbarschaft nicht ertragen und dadurch ihr Seelenheil in Gefahr sehen, wandern, wie schon geschehen, wieder aus.
Ihnen und allen Menschen wünsche ich von ganzen Herzen Freude Sicherheit und Frieden
„Shu fi“ mag libanesischer Dialekt sein, aber ganz sicher kein geschliffenes Arabisch! Peinlich, einen solchen Titel anzusagen. Würde Zeit eine Kolumne mit dem Titel „Hey Alter“ starten?
Anmerkung JW: Das ist uns bekannt, wir finden den Titel sehr gut.
„eine Kolumne, die sich mit den Besonderheiten des Alltags in der arabischsprachigen Welt beschaeftigt“
Waere da nicht eher eine Kolumne ueber die Besonderheiten des deutschen Alltags angezeigt?
Dinge, Situationen, wo Araber haddern und wir nicht verstehen, wo ihr Problem ist?
Schliesslich geht es doch um das Leben hier und nicht um das Leben dort – zumindest wuerde es so rum fuer mich Sinn machen.
Witzig, dass das so vielen Leuten auffällt. Ich war tatsächlich auch schon dabei, mit befreundeten „Schriftgelehrten“ meinen Verdacht zu belegen, dass das „und seien es zwei Männer oder zwei Frauen“ nicht von Google Translate verschluckt wurde. Zwar dürften sich in der Öffentlichkeit Küssende auch in der Hetero-Version bereits ein Schock sein, aber eine präzisierte Version hilft sicherlich dabei, sich besser auf die wichtigen Variationen vorzubereiten. Viel Erfolg mit der Kolumne!
Wie ist die Qualität der Übersetzung ins Arabische?
Die englische Übersetzung ist wortgetreu. Es wird nichts ausgelassen. Was ist mit dem Satz: „Wenn sich ein Paar auf der Straße küsst, und seien es zwei Männer oder zwei Frauen, dann nehmt es so hin, auch wenn es vielleicht ein Schock für Euch ist.“ Wurde der tatsächlich komplett ins Arabische übersetzt oder unter Auslassen des Nebensatzes „und seien es zwei Männer oder zwei Frauen“, wie einige Foristen mittels Google translate herausgefunden haben wollen?
Ich kann nur hoffen, dass sich die Foristen vertan haben und nicht die Redaktion. Anderenfalls wäre dieser Artikel eine Farce, ein armseliger Versuch, gute Stimmung zu machen. Es wäre feige und erbärmlich. Und erschreckend.
Anmerkung von JW: Danke für den Hinweis, unsere Schriftgelehrten sind sich tatsächlich uneins, die Formulierung ist jedenfalls nicht so klar wie in den beiden anderen Versionen. Jaafar Abdul Karim präzisiert sie deshalb noch einmal.
Ich habe die Kolumne mit großer Freude gelesen. Endlich mal kein besoffener Willommenstaumel, sondern eine erste Gebrauchsanweisung für die Ankommenden.
Jetzt muss das alles noch an den Mann, die Frau gebracht werden. Die Zeit wird in den Aufnahmelagern wohl eher nicht gelesen, aber Helfer können die Texte kopieren und ihren Schützlingen zu lesen geben. Vermute mal, dass die Zeit da nichts dagegen hat (gegen das Kopieren).
Im Forum unter der Kolumne wurde (vermutet) geäußert, dass die Stelle mit den gleichgeschlechtlichen Paare, die sich küssen, im arabischen Text weggelassen wurde.
Stimmt es, dass in dem arabischen Text Teile fehlen? Ich kann das nicht beurteilen, würde mich aber über eine Stellungnahme freuen.
[…] Auf Deutsch, Arabisch und Englisch schreibt Jaafar Abdul Karim über gesellschaftliche Phänomene in der arabischsprachigen Welt und Fragen der Community in Deutschland. … […]
Ein neuer peinlicher Akt der Unterwerfung angesichts des herbeigeredeten Ansturms der Dritten Welt auf Europa. Schon wegen des offensichtlichen Kontrollverlusts auf dem Balkan, in Österreich und in Deutschland weiß man schlicht nichts über Hunderttausende, die schon da sind, erklärt aber pauschal, sie gehörten nun „zu Deutschland“. Die Idee, dazu diejenigen auch nur zu hören, die schon viel länger „zu Deutschland gehören“ und sich deshalb Deutsche nennen, taucht nicht mehr auf. Wer den importierten Multi-Kulturalismus nicht frenetisch mit „Nie wieder Deutschland“-Rufen bejubelt, ist „Nazi“ oder „Pack“.
Warum sollen Dritte-Welt-Migranten „zu Deutschland“ gehören wollen, wenn sie Tag für Tag mehr dafür sorgen, dass Deutschland zur Dritten Welt gehört? Warum sollen sie ihre Kultur, insbesondere Koran und Sharia, aufgeben und das Grundgesetz respektieren?
Um zu verstehen, das die Natur nun einmal Ethnien und politisch organisierte Nationen und eben keine weltweite Gleichheit hervorgebracht hat, muss man nur Realist sein, wobei Kenntnis von schon gescheiterten „Multi-kulti“-Experimenten gewiss hilft. In den U.S.A. klappt es seit 200 Jahren nicht (Bronx, Ferguson, L.A. South Central, etc.), in Frankreich seit 70 Jahren nicht (Banlieues) und in Deutschland seit 30 Jahren nicht (Neukölln, Duisburg-Marxloh, etc.).
Wie es weitergeht, zeigen einfache Zahlen: Heute besteht die Weltbevölkerung aus ca. 7,3 Milliarden Individuen, um 2055 (noch 40 Jahre bis dahin) werden es lt. UN-Prognose fast 10 Milliarden sein. Aus jetzt einer Milliarde Schwarzafrikaner werden vier Milliarden, aus jetzt 1,2 Milliarden Islam-Gläubigen werden zwei Milliarden. Refugees welcome?