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Wie aus 30.000 Menschen ein Mini-Deutschland wurde

Links: Ana Maria Weber, eine der 49. Rechts: Ein Ausschnitt der Gruppe der 49.

Am Anfang war es nur eine Idee: Wie wäre es, wenn man Deutschland im Kleinen nachbauen könnte? Eine Gruppe von 49 Personen, klein genug, damit sie auf einen Bildschirm der Videoplattform Zoom passt, aber groß genug, um die Facetten der deutschen Gesellschaft einzufangen. Eine Gruppe, in der alles ungefähr so wäre wie in Deutschland. Genauso viele Westdeutsche wie Ostdeutsche, Norddeutsche und Süddeutsche, Männer und Frauen und nicht binäre Menschen. Arme und Reiche. Studierte und Ausgebildete.

Worüber würde die Gruppe reden? Was wäre ihr im Jahr der Bundestagswahl wichtig? Die Gruppe aus nur 49 Menschen wäre alles andere als repräsentativ, aber sie wäre immerhin eine Annäherung an den Bundesdurchschnitt und ein Abbild der Vielfalt im Land. Eine quotentreue Stichprobe, wie es in der Soziologie heißt.

Es war noch Corona-Winter, als wir begannen, Statistiken zu sammeln. Die Lebenswelten der Menschen in Deutschland sind gut dokumentiert. Alter, Geschlecht, Wohnort, Haushaltsgröße – die meisten Daten sammelt das Statistische Bundesamt in Wiesbaden. Im Sozio-ökonomischen Panel (SOEP) des Deutschen Instituts für Wirtschaft und mit der Hilfe des Bremer Soziologen Olaf Groh-Samberg fanden wir Angaben zur Einkommensverteilung. Für die politische Ausrichtung nutzten wir die repräsentative Meinungsumfrage Allbus des Mannheimer Instituts Gesis. So erstellten wir eine Liste mit statistischen Merkmalen, nach denen wir die Gruppe zusammenstellen wollten. Am Ende wurden es 20 Dimensionen mit 78 Ausprägungen. Weiter„Wie aus 30.000 Menschen ein Mini-Deutschland wurde“