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Lena Gorelik

Schriftstellerin
1981 in Leningrad (heute St. Petersburg) geboren, kam 1992 mit ihrer Familie nach Deutschland. Ihr Debütroman "Meine weißen Nächte" (2004) wurde vom Magazin "bücher" als "der beste neue Roman über Deutschland" bezeichnet. Ihr zweites Buch, "Hochzeit in Jerusalem" (2007), war für den Deutschen Buchpreis nominiert. Für "Die Listensammlerin" wurde Lena Gorelik 2014 mit dem Buchpreis der Stiftung Ravensburger Verlag ausgezeichnet. 2018 ihr Roman "Mehr Schwarz als Lila" bei Rowohlt Berlin, dort folgte 2021 auch "Wer wir sind".

Russen in Deutschland : Ich habe mich nie als Russin bezeichnet

Unter ukrainischen Geflüchteten sind Menschen mit Russischkenntnissen als Vermittlerinnen begehrt. Doch nicht nur sie bringen derzeit schmerzhafte Fragen auf.

Diskriminerung : Das war doch nur ein Kompliment

Offene Diskriminierung kann man benennen. Was aber tun, wenn sie sich hinter freundlichen Worten verbirgt? Unsere Autorin schreibt an all jene, die es nicht so meinten.

Zur Frankfurter Buchmesse : Wir sehen uns!

Das Unsichtbare und Sichtbare, das Hellsehen und Hinschauen: 17 Schriftsteller:innen haben uns zur Buchmesse exklusive Geschichten, Essays und Gedichte geschickt.

Ende der Corona-Krise : Der Zauber der vollen U-Bahn

In der Pandemie haben wir gelernt, die Menschen um uns nach Sehnsuchtsgraden zu sortieren. Was aber machen wir nun mit unserer Sehnsucht nach dem Unsortierten?

Reiseführer : Spricht Bände

Viele Menschen nehmen einen Reiseführer mit in den Urlaub. Wie, nur einen? Unserer Autorin reicht das nicht. Sie hat mindestens ein halbes Dutzend dabei.

Diskriminierung : Ein Türsteher für Worte

"Erst einmal richtig Deutsch lernen!" musste ich mir, müssen sich meine Eltern immer noch manchmal anhören. Ein Satz, der Hierarchien zwischen die Buchstaben packt.

Kindererziehung : Gut fürs Ego, schlecht für die Umwelt

Zu viel Fürsorge und Aufmerksamkeit machen aus unseren Kindern Menschen, die nur an sich selbst denken. Das ist nicht gut für die Gesellschaft, findet unsere Autorin.

Wertekundeunterricht : Sagt den Kindern nicht, dass sie falsch sind

Als ich ankam, sprach ich kein Wort Deutsch. Aber in der Schule gehörte ich dazu. Werteunterricht für Flüchtlingskinder, wie die Union vorschlägt, würde das verhindern.

Migration : Erinnerungen, die. Zuhause, das.

Als meine Familie nach Deutschland auswanderte, ließen wir alles zurück. Auch die Sprache. Lange blieb die Angst: Dass man mir ansieht und anhört, dass ich anders bin.

Sexismus : Warum ich froh bin, keine Tochter zu haben

Ob der alltägliche Sexismus überwunden ist, wenn unsere Kinder groß sind? Die Geschlechterklischees, in denen sie noch immer aufwachsen, lassen daran zweifeln.

Individualität : Warum schreit das Ich so laut?

Vom Selfie-Wahn bis zum personalisierten Kaffeepott: Alles schön individuell, bitte. In der Abscheu vor dem Wir und den anderen zeigt sich unsere pubertäre Gesellschaft.

Erziehung : Wenn der Sohn sich den Schulranzen mit dem Einhorn wünscht

Rosa nur für Mädchen, blau nur für Jungs?! Als Eltern ist man froh, wenn das eigene Kind diese blöde Gender-Regel ignoriert. Etwas Angst hat man leider trotzdem.

Identität : Heimat ist ein Gefühl

Ist Heimat ein Haus, ein Ort, ein Land? Muss das Zuhause in der Heimat liegen? Darf die Heimat einem fremd sein? Auf jeden Fall gilt: Heimat braucht keine Definition.

Flüchtlinge : Das Leid der anderen, ach Gottchen!

Auf etlichen Bühnen werden gerade Geschichten von Flüchtlingen erzählt. Man will der Fremdenfeindlichkeit etwas entgegensetzen. Aber ist das nicht selbst ein Übergriff?

Gewalt : Ich habe Angst

Es gibt unzählige Dinge, die einem Angst machen können. Nach dem Amoklauf in München und den Terroranschlägen in Europa ist es vor allem der Mensch selbst.

Island : Einfach sagenhaft eben

Auch wenn man es für ein Klischee hält: Island ist einfach magisch. Grund dafür sind aber nicht die vielbeschworenen Trolle und Elfen. Das Geheimnis steckt woanders.

Brüssel : Im Bus immer hinten sitzen

Verändert der Terror unseren Alltag? Wird der Ausnahmezustand zur Normalität? Gedanken über die Anschläge von Brüssel und israelische Verhältnisse in Europa

Feminismus : So hat eine gute Mutter nun mal zu sein

Frauen müssten dies. Frauen sollten das. Mütter sowieso. All unsere Feminismus-Debatten werden auf Nebenschauplätzen geführt. An der Sache selbst ändern sie nichts.

Fremdenfeindlichkeit : Wir dürfen uns nicht an ihren Hass gewöhnen

Gewalt und Menschenverachtung sind Alltag auf den Straßen geworden. Wir leben weiter, als wäre nichts passiert. Wo bleibt der Aufschrei: Das ist nicht mehr unser Land!

Schriftstellerinnen : Mit Brüsten heißt nicht ohne Hirn

Es herrscht der Glaube, Literatur von Frauen sei schlechter als von Männern. Und seit wann spielt die Herkunft einer Autorin eine Rolle? Eine Replik auf Feridun Zaimoglu

City Guide St. Petersburg : Ein Denkmal zaristischer Pracht

Sie war bereits eine Konzerthalle, ein Museum und ist mehr Denkmal als Kirche: Die Blutskirche sieht anders aus als der Rest und ist doch typisch für St. Petersburg.