Lesezeichen

Tanja Maljartschuk

Schriftstellerin
Geboren 1983 in Iwano-Frankiwsk/Ukraine, arbeitete einige Jahre als Fernsehjournalistin in Kiew. Seit 2011 lebt sie in Wien. Veröffentlichungen (Auswahl): der Roman "Biografie eines zufälligen Wunders" (Residenz Verlag, Wien, 2013) und der Erzählband "Von Hasen und anderen Europäern" (edition.fotoTAPETA, Berlin, 2014). 2019 erscheint der Roman "Blauwal der Erinnerung" bei Kiepenheuer & Witsch.

Oleh Senzow : Der Geschmack der Freiheit ist rar

Der ukrainische Regisseur Oleh Senzow wurde in Russland zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Seit Wochen ist er im Hungerstreik, aber Widerstand ist aus der Mode geraten.

Weiblichkeit : Depression ist hier zu Hause

Die Frauenarztpraxis ist weiß und klinisch rein. Und sie riecht nach Scham und Verzweiflung. Es wird noch viele Bücher brauchen, damit Frauen ihre Körper anerkennen.

Migration : Die Heimat im Rucksack

Erst seit ich die Ukraine verlassen habe, koche ich Borschtsch und liebe Dill. Oder Natron. Warum man das Vertraute braucht, um ein neues Leben beginnen zu können.

Ukraine : Eine Totengräberin kann nicht wissen, was Liebe heißt

Die ukrainische Großmutter war geprägt durch ein blutiges Jahrhundert. Als sie stirbt, soll die Enkelin die Trauerrede schreiben. Was bleibt nach einem solchen Leben?

Kommunismus : Schlummernde Schande

Der Kommunismus hat gezeigt, dass die menschliche Natur miserabel und finster ist. Wie jedes totalitäre Regime. Es ist verstörend, die Spuren noch immer zu sehen.

Ukraine : Die Gefangenen Russlands

20 Jahre Haft. Isolationszellen. Folter, bis der Wahnsinn ausbricht. Ukrainer erdulden in russischen Gefängnissen Unmenschliches. Etwa der Regisseur Oleh Senzow.

Gesellschaft : Die bequeme Stille der Vergangenheit

Diese Zeiten, die wir unmittelbar erleben, machen einen gigantischen Lärm, man hört sie, man riecht sie, man spürt sie. Was sollen wir dagegen tun?

Ukraine : Für den Krieg zu alt, für Demenz zu jung

Lange wachte er am Rand der westlichen Zivilisation, dann wurde er ihr als Erster geopfert. Mit 62 lernt er kochen. Töten würde er sofort: der ganz normale Ukrainer.

Ukraine : Nur Tod. Nur Lachen

Die Medien sind voller Nachrichten aus der Ukraine. Doch unsere Autorin fürchtet, dass wir ihre Heimat und deren Menschen keineswegs verstanden haben.

Ukraine-Krise : Nach zwölf Tagen im Wasser verfaulen die Beine

Was kann man ausrichten in einer Zeit, in der junge Männer sterben, die man schon als Kind kannte? Über die Ohnmacht der Worte angesichts des Ukraine-Konflikts