Umgang mit politischen Anzeigen bei ZEIT und ZEIT ONLINE

Am vorvergangenen Freitag ist eine Anzeige der Initiative für Neue Soziale Marktwirtschaft in mehreren Print- und Onlinemedien erschienen, so auch auf ZEIT ONLINE. Sie zeigt Annalena Baerbock mit Steintafeln und in Kleidung, die auf die Figur des Moses anspielt, mit der Titelzeile: „Annalena und die zehn Verbote“. Diese Anzeige wurde vielfach kritisch diskutiert – unter anderem, weil sie eine Politikerin persönlich angreift und herabwürdigt. Einige Kritiker bescheinigen der Kampagne zudem eine antisemitische Ikonographie.

Auch die Chefredaktionen von ZEIT und ZEIT ONLINE sehen die Kampagne kritisch. Anzeigenabteilung und Redaktion arbeiten wie üblich getrennt voneinander, eine Diskussion dazu fand deshalb vor Veröffentlichung nicht statt. Wir haben aus diesem außergewöhnlichen Fall die Konsequenz gezogen, dass politische Kampagnen bereits im Vorfeld zwischen Verlagsleitung und Chefredaktion diskutiert werden. Die Entscheidung über eine Veröffentlichung liegt davon unbenommen beim ZEIT-Verlag.

Weitere Kampagnen, die mit einer ähnlichen Bildsprache auf diese erste Kampagne anspielen, hat der ZEIT-Verlag abgelehnt.

 

Presserat rügt ZEITmagazin

Das ZEITmagazin Nr. 41/20 befasst sich unter dem Heft-Titel »Zu Hause ist es am schönsten« mit dem Thema Homeoffice. Unter der Überschrift »Alles anders« heißt es im Vorspann: »Sieben ZEITmagazin-Autorinnen und -Autoren über das Wohnen und Arbeiten von morgen – und Möbel, die dazu passen«. Den sieben Artikeln sind jeweils grafische Illustrationen beigestellt. Wegen der Veröffentlichung hat der Presserat, das Selbstkontrollorgan der Medien, das ZEITmagazin gerügt. Weiter„Presserat rügt ZEITmagazin“