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Das Schlupfloch der Solarstrom-Branche

 

Heute hat ja das Kabinett Grundzüge der zukünftigen Solarstrom-Förderung entschieden. Die Große schwarz-gelbe Koalition hat sich darauf verständigt, dass die Förderung erst im Juli und damit drei Monate später als ursprünglich vorgesehen gekürzt werden soll. Damit kann die Industrie noch auf einen Auftragsboom hoffen. Für Solaranlagen auf Dächern wird die Förderung um 16 Prozent gekürzt. Die Solarstrom-Sätze sollen ja reduziert werden, weil die Politik eine Überförderung befürchtet.

Glaubt man den Spezialisten des Solarstrom-Magazins Photon, sieht die Geschichte etwas anders. Denn die Koalition will ausdrücklich den Eigenverbrauch stärken – und das frisst die geplante Kürzung zum Teil wieder auf. Jeder Solaranlagenbesitzer, der Strom nicht ins öffentliche Netz einspeist, sondern selbst verbraucht, soll einen zusätzlichen Nutzen von acht Cent haben: Er kassiert zum einen eine Eigenverbrauchs-Vergütun (die zurzeit 22 Cent beträgt, aber bislang kaum genutzt wird) und muss zudem keinen Strom von außen mehr einkaufen.

Dank dieser neuen Eigenverbrauchsregelung werden Solaranlagen trotz offizieller Kürzungen attraktiv für Investoren – Photon rechnet auf jeden Fall mit einem starken Nachfrageplus. „Durch den Trojaner Eigenverbrauch wird die Kürzung der Förderung in vielen Fällen nur maximal neun Prozent betragen statt der ankündigten 16 Prozent“, sagt Photon Chefredakteurin Anne Kreutzmann.