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Verpackungswahn: Die ersten „zero-waste“ Supermärkte

 

Es erinnert an vergangene Zeiten: Wer bald bei „in.gredients“ in Austin/Texas einkauft, oder bei „unpacked“ in London, der bringt sein eigenes Milchkännchen oder die Tupperdose mit. Die beiden Bio-Supermärkte verzichten komplett auf Verpackungen, wie unter anderem das Blog Karmakonsum berichtet. Egal ob Milch, Mehl,  Obst oder Waschmittel: Die Märkte bieten die Waren lose an (bzw. soweit wie möglich, denn manchmal sprechen einfach Hygienevorschriften dagegen). Einkäufer bringen ihren Dosen oder Flaschen selbst mit, lassen sie am Eingang ohne Inhalt wiegen und gehen dann einkaufen.

Wer jemals versucht hat, eine in Hartplastik eingeschweisste Zahnbürste aus der Verpackung zu bekommen, der wird wohl auf  Knien danken angesichts dieser Geschäftsidee. Wieviel wertvolle Energie wird täglich dafür verwendet, Dinge sinnlos zu verpacken – und die Verpackung landet am Ende nur im Müll. Dabei heißt das Mantra der Umweltschützer seit Jahrzehnten „re-duce, re-use, re-cycle“: Also erst einmal gilt es, Müll zu vermeiden, dann Dinge wiederzuverwenden und dann sie zu recyceln, also sie wiederaufzubereiten. Wie die in.gredients-Geschäftsgründer, zwei Brüder aus Texas, in der Texas Tribune richtig fragen: Warum muss etwa Müsli zwei Mal eingepackt sein, zu erst in einer Plastiktüte, dann in einem Pappkarton? Auf der anderen Seite ist die Idee des „zero-waste“-Supermarkts eigentlich nichts neues, jeder Hofladen-Besitzer wird müde darüber lächeln, dass hier verpackungsfreie Äpfel feil geboten werden.

„There is no waste in nature. Waste is a human invention.“ (in.gredients)

Aber das Besondere ist, dass Läden wie unpacked versuchen, langfristig das komplette Supermarktsortiment verpackungsfrei anzubieten. Und dabei schrecken sie vor keiner Herausforderung zurück. Selbst lose Zahnpasta will in.gredients zukünftig im Angebot haben.