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Das erste prominente Opfer der Solarkrise: Solon

 

Die massive Konkurrenz aus China hat in der deutschen Solarlandschaft zur ersten prominenten Pleite geführt: Der Berliner Solarmodulproduzent Solon musste gestern Insolvenz beantragen. Verhandlungen mit Banken und anderen Gläubigern hätten keinen Erfolg gehabt. Der Preisverfall in der Branche und Abschreibungen hatten in diesem Jahr zu einem  Nettoverlust von rund 400 Millionen geführt.

Im Zuge der Pleite zieht Solon gleich auch andere Unternehmen an der Börse  ins Minus: Die im TecDax gelisteten Firmen SMA Solar, Solarworld und Centrotherm verloren zwischen zwei und 4,5 Prozent. Der Solon-Kurs brach um 57 Prozent ein.

Das Berliner Unternehmen war einmal einer der großen Modulhersteller in Deutschland. Zu seinen Mitgründern gehörte unter anderem Anton Milner, der spätere Chef von Q-Cells (zweitweit größter Solarzellhersteller weltweit). Seit 1998 war Solon bereits an der Börse notiert.

Die Insolvenz zeigt, unter welchem enormen Kostendruck die deutschen Solarhersteller inzwischen stehen. Gegen die Konkurrenz aus China können sie kaum mehr mithalten, auch „Made in Germany“ gilt nicht unbedingt als Kaufargument bei Kunden, da ausländische Hersteller hier inzwischen mithalten können.

Die Reaktion der Verbliebenen: Sie versuchen ihr Auslandsgeschäft zu stärken. Q-Cells baut etwa gerade Malaysia zum neuen Vertriebszentrum auf. Und Solarworld sucht die Lösung vor Gericht: In den USA klagt der Hersteller gegen die Subventionierung chinesischer Hersteller durch die Politik und fordert für die ungeliebte Konkurrenz Strafzölle.