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Wettrennen um den besten Ökostrom-Speicher beginnt

 

Das US-Magazin Forbes nennt sie bereits ein Wunderkind – und tatsächlich: Danielle Fong hat einen beeindruckenden Lebenslauf. Heute 25 Jahre alt, schmiss sie vor Jahren die Schule, um erst in Princeton zu studieren (mit 17) und anschließend ihre Firma Lightsail Energy zu gründen. Das Start-up aus Berkeley entwickelt zurzeit einen Speicher, um überschüssigen Ökostrom zu speichern. Fong und ihr Team haben ambitionierte Pläne, natürlich im Superlativ-Format: Man wolle den „weltweit saubersten und energieeffizientesten Speicher für erneuerbare Energien“ bauen.

Windpark bei Palm Springs, USA © David McNew/Getty Images
Windpark bei Palm Springs, USA © David McNew/Getty Images

Dabei setzt das Unternehmen auf Druckluft. Das ist eigentlich nichts Neues: Der überflüssige Ökostrom wird dazu genutzt, Luft unter Hochdruck zu komprimieren. Wenn der Strombedarf besonders hoch ist, lässt sich die Druckluft ablassen und damit eine Turbine zu Stromproduktion antreiben.

Die Technik macht einige kleine und größere Probleme. Ein großes Problem: Wenn Luft verdichtet wird, erhitzt sie sich auf bis zu 600 Grad Celsius. Die Frage ist nun, wohin mit der Wärme? Schließlich handelt es sich um Energie, die genutzt werden sollte. Sie zu verschwenden, mindert den Effizienzgrad.

Also nehmen die Entwickler noch Wasser dazu. Während die Luft zusammengepresst wird, wird Wasser in den Tank gesprüht. Das absorbiert die Hitze. Danach werden Wasser und Luft getrennt und jeweils in abgeschlossenen Tanks gespeichert. Wird nun Strom benötigt, läuft der Vorgang genau andersherum ab: Die abgekühlte, verdichtete Luft wird mithilfe des aufgehitzten Wassers erwärmt und treibt wiederum eine Turbine zu Stromproduktion an. Natürlich ist das kniffelig, denn das Sprühen der Wassertröpfchen darf wiederum nicht zu viel Energie kosten.

Mal schauen, was aus der Idee wird. Im kommenden Jahr will das Unternehmen eine größere Pilotanlage bauen. Dass die Idee vielversprechend klingt, zeigt eine Geldsammelaktion. Rund 38 Millionen US-Dollar wollen der US-Investor und PayPal-Mitbegründer Peter Thiel, Microsoft-Gründer Bill Gates und der Investmentfonds Khosla Ventures zur Verfügung stellen.

Zumindest in den USA hat ein Wettrennen um den besten Ökospeicher begonnen. Neben Lightsails forschen auch andere Firmen an der Technologie. SustainX setzt etwa ebenfalls auf Wasser und Luft als Speichermedium. Das US-Unternehmen General Compression bedient sich einer anderen Speichertechnik: Salzkavernen.