Neuer Optimismus an der Stromfront: Es klappt wohl doch, einen eigenen Hauptzähler am Berliner Redaktionsstandort einzurichten. Das ist die wichtigste Voraussetzung für unseren Wechsel zu einem Öko-Stromanbieter. Die Techniker haben sich alles noch einmal angeschaut und sind jetzt ziemlich sicher, dass sie es hinbekommen. Dafür müssen zwei bestehende Stromkreise zusammengeschaltet werden.
Vattenfall war auch zu Besuch und hat den Live-Stromzähler EDL40 erklärt, den wir haben wollen, um die Stromeinsparung zu erleichtern und den Stromverbrauch zu visualisieren. Wir haben an das Demo-Gerät ein Mac Book Pro angeschlossen. Im Normalbetrieb kam es auf 55 Watt; nach dem Zuklappen waren es immerhin noch so um die 25 Watt. Ich bin mal gespannt, wie das aussieht, wenn man alle Rechner gleichzeitig misst.
Außerdem gibt es eine iPhone- und iPad-App, auf der man den Stromverbrauch der Redaktion später live verfolgen kann. Die Daten werden aus dem Keller per Stromkabel (!) nach oben bugsiert und dann auf ein W-Lan-fähiges Gerät übertragen. Wir hängen uns also voraussichtlich ein iPad in den Raum, auf dem man dann verschiedene Kurven des den Stromverbrauchs sieht, und zwar fast in Echtzeit. Der Investitionsantrag für das iPad ist schon gestellt.
Grober Nachteil und eigentlich eine Unmöglichkeit für eine Online-Redaktion: Die Technik muss für den Einbau des neuen Zählers für rund 30 Minuten den Strom abschalten. Jetzt ist das Rätseln groß: Was ist der beste Zeitpunkt dafür? Natürlich mitten in der Nacht, aber es sind viele Leute beteiligt, das wird teuer. Zudem: Wenn dann die Frühschicht um 6 Uhr reinkommt und irgendetwas nicht funktioniert, kann es eventuell länger dauern, bis der Fehler behoben ist (weil noch so viele wichtige Leute um diese Uhrzeit schlafen). Aber wir sind eine Online-Redaktion – wir können nicht einfach mal eine halbe Stunde offline sein, ohne Produktivität und Reaktionszeit zu beeinträchtigen. Also während der Früh- (9 Uhr bis 9.30 Uhr) oder Mittagskonferenz (14 Uhr bis 14.30 Uhr)? Oder an diesem Tag lieber gleich von unserem zweiten Redaktionsstandort Hamburg aus produzieren?
Hätte nicht gedacht, dass ein kleiner Stromzähler so ein Aufwand sein würde.