Es war eine kurze Woche für viele Hamburger. Einige legten schon am Mittwoch wieder die Arbeit nieder und zogen sich in ein verlängertes Wochenende zurück, andere gingen immerhin am Freitag noch einmal in die Büros. Und an dieser Stelle nicht vergessen dürfen wir freilich auch all jene, die auch an Feier-, Brücken- oder Wochenendtagen für uns ihrer Arbeit nachgingen. Dabei war so vieles los, dem man hätte Zeit widmen können: das Japanische Filmfest beispielsweise oder das Kaltstart-Festival.
Viele drehten aber einfach nur am Rad: So nahmen die Herren am Donnerstag den Bollerwagen in die Hand und ließen dessen Räder beladen mit Getränken durch die Stadt rollen. Am Freitag rollten dann die Fahrräder bei der Critical Mass durch Hamburg. Über 5.000 Teilnehmer hatte die Tour in der aktuellen Ausgabe – Teilnehmerrekord. Für einige wird das mittlerweile sogar etwas viel des Guten. Viele Event-Fahrer sind dabei, einige auch im angetrunkenen Zustand. Womöglich steht die Veranstaltung an einer Art Scheidepunkt. Wie soll es mit ihr weitergehen?
Wie es weitergehen wird, fragten sich auch viele Beobachter zu Beginn der Woche, als die Ergebnisse der Bezirkswahlen feststanden. Dominik von Mittendrin möchte ob des AfD-Erfolges ein ernstes Wort mit den Wählern sprechen. Ich selbst kann viele der Daheimgebliebenen ein Stück weit verstehen. Denn ganz im Ernst: Gibt es etwas Langweiligeres als diese Wahl? Die Politik hat sich jedenfalls nicht um Spannung bemüht.
Apropos Langeweile: Glaubt ihr nicht auch, dass diese Stadt so ohne Fußball allmählich am Rad dreht? Bis zum WM-Fanfest ab dem 16.06. ist es noch ein wenig hin und die Bundesliga ist nun auch schon eine Weile vorbei. Glücklicherweise war die Woche nicht ganz fußballfrei. Am Donnerstag gab es das Hamburger Pokalfinale. Erst im Elfmeterschießen fiel die Entscheidung: Der USC Paloma besiegte den SC Condor mit 3:2. Damit qualifizierte sich der Underdog auch für den DFB-Pokal. Dort geht es, wie wir seit Sonntagabend wissen, in Runde eins gegen 1899 Hoffenheim. St. Pauli spielt beim FSV Optik Rathenow, der HSV muss nach Cottbus.
Bleiben wir noch kurz beim Fußball. Da sorgte St.-Pauli-Legende Fabian Boll diese Woche mit einem Scherz bei einigen für Verwirrung. Auf Facebook zeigte er sich mit einem Barcelona-Trikot und schrieb dazu: „Eigentlich wollte ich ja kein anderes Trikot mehr als das braun-weiße überziehen, aber: Habe letzte Woche ’nen Anruf bekommen und muss jetzt mein Karriereende wohl doch noch mal hinauszögern!“ Es habe sich „so ’n spanischer Mittelklasse-Club gemeldet“, bei dem „Irgend so ’n Xavi (?) und so ’n Iniesta (?)“ es „nicht mehr so bringen“ würden. Das Ganze ist natürlich ein Scherz. Einige Sportsfreunde scheinen das jedoch nicht sofort verstanden zu haben.
Kommen wir noch mal zum Leitmotiv der Woche, dem am-Rad-Drehen zurück: An der Uni Hamburg wurde noch immer kein neuer AStA gewählt. Die Listen im Parlament blockieren sich weitestgehend gegenseitig. Nele Deutschmann hat die Lage zusammengefasst.
Bevor wir euch in die neue Woche entlassen, müssen wir dringend noch auf den neuen Blockbuster des Hamburger Airport hinweisen. Nachdem der Beitrag über den Sturm Xaver bereits mit oscarverdächtigem Soundtrack aufwarten konnte, gab es dieses Mal sogar Special Effects. Der Beitrag über die Notfallübung am Flughafen ist abgesehen von der gewohnten Überdramatisierung aber recht informativ.
Soweit zur vergangenen Woche. Wir wünschen einen guten Start in die neue. Und falls ihr noch nichts zu tun habt: Wie wäre es mal wieder mit einem Konzertbesuch?