Noch bis Sonntag können die Einwohner von Hamburg-Mitte darüber abstimmen, ob eine Seilbahn St. Pauli mit dem anderen Elbufer verbinden soll. Die wichtigsten Fakten
Seit Monaten wird in Hamburg darüber gestritten, ob zukünftig eine Seilbahn vom Heiligengeistfeld auf St. Pauli zum Musical-Theater im Hafen führen soll. Nachdem die Bezirksversammlung ein erfolgreiches Bürgerbegehren für die Seilbahn abgelehnt hat, haben alle Bewohner von Hamburg-Mitte ab 16 Jahren noch bis Sonntag die Möglichkeit zu entscheiden, ob das Seilbahnprojekt umgesetzt werden soll.
Wie kann ich abstimmen?
Die Stimmberechtigten haben den Wahlzettel bereits vor einigen Wochen erhalten. Die Unterlagen umfassen neben einem gelben Abstimmungszettel und Informationen zum Ablauf des Bürgerentscheids auch Argumente der Befürworter und Gegner des Seilbahnbaus.
Um per Briefwahl abzustimmen, muss der ausgefüllte Stimmzettel bis Donnerstag zur Leerung der Briefkästen mit den beiliegenden Umschlägen an das Bezirksamt geschickt werden, damit die Abstimmungsunterlagen rechtzeitig am Sonntag vorliegen.
Wer diesen Termin verpasst hat, kann aber auch noch am Freitag von 8 bis 14 Uhr und am Sonntag von 8 bis 18 Uhr seinen Stimmzettel persönlich im Bezirksamt am Klosterwall 4, Block B, 3. Stock abgeben. Hierzu sind der Stimmzettel und der Personalausweis erforderlich.
Was spricht für und gegen die Seilbahn?
Befürworter und Gegner des Projektes haben im Laufe der vergangenen Monate verschiedene Argumente ins Feld geführt, um die Bürger von ihrer Sicht der Dinge zu überzeugen. Während die Initiative “Ja zur Seilbahn” damit argumentiert, dass die Seilbahn ein nützliches Verkehrsmittel sei, befürchten die Gegner neben einer Beschädigung des Stadtbildes durch hohe Pylonen vor allem zusätzliche Belastungen der BürgerInnen auf St. Pauli. Die einzelnen Argumente lassen sich hier nachlesen.
Wer steht hinter dem Seilbahnprojekt?
Der Bau der Seilbahn soll vollständig durch Musicalbetreiber Stage-Entertainment und Seilbahnhersteller Doppelmayr finanziert werden. Der Bürgerentscheid wurde durch Vertreter des Hamburger Tourismusverbandes und der IG St. Pauli eingereicht, die auch die Werbekampagne für den Seilbahnbau finanzieren. Wer die Werbung für den Bürgerentscheid Pro-Seilbahn bezahlt, ist hier aufgeschlüsselt.
Wer ist gegen den Seilbahnbau?
Neben der Bürgerinitiative „Keine Seilbahn über unseren Köpfen“ hat sich auch die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte mehrfach gegen den Bau der Seilbahn ausgesprochen. Verschiedene Fraktionen haben zudem eigene Kampagnen gestartet mit denen sie den Bau der Seilbahn verhindern wollen. Auch Bezirksamtsleiter Andy Grote (SPD) gilt als Gegner des Seilbahnprojektes (Informationen zur Abstimmung in der Bezirksversammlung sind hier nachzulesen).
Was muss ich sonst noch über den Bürgerentscheid wissen?
Da die Debatte um den Seilbahnbau den Bezirk schon eine ganze Weile beschäftigt, haben verschiedene Ereignisse im Kontext des Projektes eine große Bedeutung für die Entscheidung am kommenden Sonntag erhalten. Darunter fallen beispielsweise ein offener Brief von Corny Littmann über das Projekt oder das Angebot der Seilbahnbefürworter, dem Bezirk im Fall eines erfolgreichen Bürgerentscheides zehn Millionen Euro zu spenden.