Gärten, Verkehrsinseln, Parks: Hamburg hat reichlich Grün, das ist bekannt. Aber vieles davon kann man tatsächlich auch essen. Katharina Henne und Lore Otto verraten abwechselnd, was.
Ich liebe Löwenzahn, mag seine leuchtenden Blüten, die Pusteblumen, den herben Geschmack der Blätter. Normalerweise koche ich im Frühling immer Löwenzahnhonig, der zwar so heißt, aber eigentlich ein Sirup ist. Das allerdings ist aufwendig.
Es fängt schon damit an, dass man eine Wiese finden muss, die eine wirklich üppige Ernte abgibt. Dazu habe ich im Moment zu wenig Zeit. Aus diesem Grund habe ich etwas Neues ausprobiert: Löwenzahn-Orangen-Marmelade. Sie herzustellen geht schnell und es braucht dafür auch nicht viele der gelben Blüten. 30 dicke, voll aufgeblühte reichen.
Zu finden ist Löwenzahn im Moment auf nahezu allen Wiesen, die nicht ständig gemäht werden. Die Blütezeit hat gerade begonnen und wird noch etwa ein, zwei Wochen anhalten.
Für meine Marmelade habe ich Apfelsinen ausgepresst, bis ich ungefähr 850 Milliliter Saft zusammen hatte (notfalls geht auch fertiger aus dem Laden). Den Orangensaft habe ich in einem Topf zum Kochen aufgesetzt. Bevor es soweit war, habe ich die gelben Blüten gewaschen und die kleinen Teilblüten vom Blütenboden gezupft und in den Topf geworfen. Dann ein Päckchen Gelierzucker dazugegeben (Verhältnis 2:1). Das Ganze verrührt und etwas mehr als drei Minuten kochen lassen.
Wichtig: Immer mal wieder was von der Flüssigkeit mit einem Löffel herausnehmen und gucken ob sie fest wird, wenn sie abkühlt. Falls nicht, einfach noch ein paar Minuten weiterkochen.
Die Marmelade habe ich in Gläser gefüllt, die ich vorher mit kochendem Wasser sterilisiert hatte. Danach sollte man sie gleich schließen und am besten auf den Kopf stellen, dann geliert es gleichmäßiger.
Die Marmelade schmeckt wunderbar fruchtig, mit einer leicht herben Note vom Löwenzahn. Außerdem sieht sie klasse aus. Mir ist unlängst zum ersten Mal aufgefallen, dass die äußeren kleinen Blüten jedes Löwenzahnkopfes auf der Außenseite dunkel sind. Diese Blüten sieht man nämlich in der Marmelade deutlicher als die anderen.
Abschließend ein Tipp für all jene, die mit Marmelade nicht so viel anfangen können: Es lohnt sich im Moment, die Blätter von Bäumen einmal genauer anzuschauen. Linde, Buche und Birke tragen jetzt zarte erste Blätter, die tatsächlich wunderbar schmecken. Man kann aus ihnen leckere Salate machen. Einfach mal probieren. Und nicht zu lange damit warten. Schon bald schmecken die Blätter zu herb.