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Hamburgs beste Zeilen

Sülzend den Süllberg hinunter

 

Wie poetisch ist Hamburg? Slam-Künstler Jasper Diedrichsen will es wissen: Er streift durch Stadtteile und macht sich einen Reim auf die Stadt. Folge 3: Blankenese.

Treppenviertel:

Viele finden Gefallen
An diesem filigranen Gefälle
Elbausufernd am Strom angeschlossen
(Diesem starken Gezeiten-Wechsel-Stromer)
Und man stromert so sülzend den Süllberg hinunter
Mitunter kommt ja fast ein Süllter Feeling dabei auf
Vom Elbstrande her weht die Sehnsucht herüber
Die rauschenden Bäume sind grün gefärbt
Als wären sie auf die geduckten Häuser
Fast schon ein bißchen neidisch
Ein mediterran-hanseatischer Wohn-Olymp

Manchmal
In diesen winzigen Gassen
Kann man durchs Fenster die Tassen
Schon zählen, kann quasi auswählen
Zwischen Aufspringen auf die Elbfähre
Und Eindringen in die Privatsphäre

Trotzdem
Zwischen Touristen hinter den Heckenrosen
Und Sich-den-Kopf-an-den-Decken-stoßen
Muss das Leben in diesem Eden (sozusagen)
Jedermann behagen