Der HSV ist auch nach der Niederlage gegen Schalke noch auf einen Mittelfeldplatz. Immerhin. Mehr Sorgen machen andere Teams.
Eine Auswärtsniederlage ist keine Schande. Schalke war am Mittwoch besser als der HSV und hat zudem gekämpft. Letzteres können dank Labbadias Motivationskünsten eigentlich auch die HSV-Spieler gut, aber eben nicht immer. Diesmal war besonders die Defensive der Hamburger zu wackelig. Sowas kommt vor.
Die Hamburger sind jetzt Elfter, fünf Punkte vor dem Relegationsplatz. Das geht noch, täuscht aber über die zuletzt dürftigen Leistungen der Mannschaft hinweg. Nur ein Sieg in zehn Partien, viele Spieler sind in ihren Leistungen auffällig abgefallen. Das könnten daran liegen, dass Bruno Labbadia ein guter Trainer ist, der aus den beschränkten Mitteln seiner Spieler das Maximum rausholt – bis diese einfach nicht mehr können.
Diese Leistungsdelle muss der Trainer überwinden, daran wird sich zeigen, wie gut er ist. Immerhin können die Hamburger auf ihr Spiel noch Einfluss nehmen. Auf das der Konkurrenten natürlich nicht. Da macht der augenblicklich recht volatile Bundesligaalltag Sorgen: Stuttgart ist inzwischen punktgleich mit dem HSV, Hoffenheim spielt mit seinem jungen Trainer plötzlich Fußball, Bremen gewinnt in Leverkusen, Hamburgs ehemaliger Tabellennachbar Mainz ist sogar nach oben entwischt, selbst der Tabellenletzte Hannover hat zuletzt gewonnen, in Stuttgart.
Was folgt aus all dem? Denken wir es vom Ende her: Am besten nichts! Auf die Anderen schielen hat keinen Zweck, die Hamburger müssen punkten. Nur uns Zuschauer gruselt das alles eben doch.
Gewöhnlich schreibt Aimen Abdulaziz-Said die HSV-Kolumne „Sergejs Erben“, er war diese Woche allerdings verhindert.