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Ausstellung

Mit Afro-Pop in den globalen Süden

Die Galerie LKB/G will zeitgenössische Kunst aus Entwicklungsländern zeigen. In der ersten Ausstellung stammt sie aus Afrika und wird präsentiert in lässiger Atmosphäre.

Für den kunstaffine Hamburger gibt es seit Freitagabend einen neuen Hotspot: die LKB/G Galerie, gelegen in der Neustadt. Eröffnet wurde sie mit der Ausstellung Arising African Perspectives. Doch die Kunst stand zunächst gar nicht so sehr im Fokus. Ein DJ legte fröhlichen Afro-Pop auf, die vielen Besucher unterhielten sich lautstark und versorgten sich mit Snacks. Wäre da nicht das helle Licht gewesen, man hätte sich glatt auf einer Wohnzimmerparty wähnen können. Erst nach und nach gewöhnte man sich an das Gedränge in dem kleinen Raum. Und irgendwann konnte man sich tatsächlich auf die Bilder an der Wand einlassen, die von Künstlern aus Südafrika, Ghana und Ostafrika stammen.

Die Galerie LKB/G hat es sich zur Aufgabe gemacht, multikulturelle, zeitgenössische Kunst aus dem globalen Süden zu zeigen. Aus Entwicklungsländern und politisch oder wirtschaftlich benachteiligten Staaten. Galerist Lars Kristian Bode – der kryptisch anmutende Galeriename steht für seine Initialen – will mit der Neugründung nicht nur eine Plattform für den Kunstkauf bieten, sondern auch einen kulturellen Dialog initiieren. Eine zweite Ausstellung mit kubanischen Künstlern ist bereits geplant. Weiter„Mit Afro-Pop in den globalen Süden“

 

Kunst

Weltausstellungswirrwarr mit Dada und Pop

Hölzerne Stormtrooper, Superman mit Hitlergruß: In der Hamburger Galerie Feinkunst Krüger stellen fünf Künstler Kuriositäten aus. Sie nennen das eine Weltausstellung.

Es ist schwer, sich zwischen lilafarbenen Hotdogs und schwarzen Keramik-Nacktschnecken zu orientieren. Überall um einen befinden sich Gemälde, kleine und große Skulpturen und rätselhafte Holzaufbauten, an denen sich Menschen mit Bierflaschen und Weingläsern vorbeischieben. Wo zuerst hingucken? Es wirkt, als sei der Flohmarkt vom Großneumarkt mit all seinem Trödel zu Feinkunst Krüger gewandert – oder gleich die ganze Welt.

Keine fünf Minuten und schon scheint sich einem erschlossen zu haben, warum es nicht protzig, sondern treffend ist, dass diese Schau den Titel Weltausstellung trägt. Die alltägliche Reizüberflutung komprimiert in einer kleinen Galerie! Dann aber beginnt man, sich zu orientieren. Die anfängliche Überforderung weicht einem Lächeln und die Ironie hinter dem Titel tritt zutage. Weiter„Weltausstellungswirrwarr mit Dada und Pop“

 

"Lifestyles" im Westwerk

Lost in Translation, aber umgekehrt

Im Westwerk auf der Fleetinsel zeigen japanische Künstler, wie sie Hamburg wahrnehmen – und suchen mit den Besuchern nach kulturellen Parallelen.

Nur wenige Schritte vom Fleetinsel-Weihnachtsmarkt entfernt gelangt man durch ein großes Holztor in eine geheimnisvolle Welt. Heraus aus dem Glühweindunst, hinein in den Kunstraum Westwerk in der Admiralitätsstraße. Nach einer freundlichen Begrüßung steht man in einem weiß gestrichenen Raum, ausgestattet mit mysteriösen Objekten wie einer Holzmaschine mit Wärmelampe oder einer Art Labor aus Glasfläschchen.

Eine Gruppe japanischer Künstler lädt zur Ausstellung Lifestyles ins Westwerk. Sie stammen aus der Hafenstadt Fukuoka im Süden Japans. Mit 1,6 Millionen Einwohnern ist die Metropole nicht nur fast so groß wie Hamburg, sie hat mit ihr eine weitere Eigenschaft gemeinsam: Ihre lebendige Kunstszene muss sich gegen die aus der Hauptstadt Tokio durchsetzen, ein Schicksal, das Hamburger Kunstschaffende mit Blick auf Berlin gut kennen. Dass die Organisatorin der Ausstellung, Naho Kawabe, das künstlerische Leben ihrer Heimatstadt mit dem in Hamburg verknüpfen möchte, erscheint daher nur folgerichtig. Weiter„Lost in Translation, aber umgekehrt“

 

Performance-Kunst

Intellektueller, Loser, Rassistin?

Performance ist körperbetont – und spannt auch gern die Zuschauer mit ein. Körperkunst mit viel Plastikfolie zeigte am Donnerstag die Hamburger Galerie Affenfaust.

Eine Frau wird in Frischhaltefolie eingewickelt, transparentes Plastik spannt sich bis über ihr Gesicht, droht ihr den Atem zu rauben – und um sie herum stehen lauter gut gekleidete Menschen und schauen zu. Es handelt sich um eine Performance von Anne Pretzsch, Anna Hubner, Christine Kristmann und Lionel Tomm in der Affenfaust Galerie.

Die Galerie auf St. Pauli, Hamburgs Anlaufstelle für alles, was sich im Dunstkreis von Urban Art abspielt, hat zur ersten Performance-Nacht geladen. Am Donnerstagabend verschmelzen hier die Grenzen zwischen Werk und Künstler.

Performance-Kunst, aus dem Geist der sechziger Jahre entstanden, macht den Körper zum Kunstwerk. Durch Aktionen, die für Uneingeweihte irgendwo zwischen Improvisationstheater und Pantomime verortbar scheinen, entstehen Kunstwerke, die sich nicht nur im Raum, sondern in der Zeit abspielen. Ist die Performance vorbei, verschwindet auch das Kunstwerk, denn im Gegensatz zum Theaterstück wird eine Performance in der Regel nicht wiederholt: Der Künstler durchlebt den Moment zum ersten Mal.

So ein Werk lässt sich schwer verkaufen – das hindert Performance-Künstler nicht daran, zu Stars zu werden: Bekanntes Beispiel ist die serbische Künstlerin Marina Abramović, die nicht nur ihren Körper künstlerisch malträtiert, sondern durch Kooperationen mit Lady Gaga oder Jay Z noch mit über 60 Popstarstatus erreichte.

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