Bruno Labbadia bleibt ein weiteres Jahr Trainer beim HSV. Eine gute Entscheidung, die zeigt, dass der Verein aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat.
Am Montag verkündete der Hamburger Sportverein, er habe den Vertrag seines Cheftrainers Bruno Labbadia um ein Jahr bis 2017 verlängert. Bedenkt man, dass im vergangenen Frühjahr noch vielerorts steif und fest behauptet wurde, es sei unmöglich, für längere Zeit Trainer dieses desaströs aufspielenden Fußballvereins zu bleiben, könnte man heute erstaunt fragen: Warum nur für ein Jahr?
Diese Kritik ist nicht unberechtigt, denn niemand möchte sich vorstellen, was passiert wäre, wenn nicht Bruno Labbadia gekommen wäre, sondern Peter Knäbel Trainer geblieben wäre (der Verein würde wohl in einer Liga spielen, die er bislang nur vom Hörensagen kennt).
Alle Anzeichen deuten also darauf hin, dass der derzeitige Erfolg des Vereins vor allem von seinem Trainer abhängt. Gerade deshalb ist es ein gutes Zeichen für den HSV und seine Fans, dass sich die Verantwortlichen nicht haben mitreißen lassen von der Stimmung des Augenblicks (was in den vergangenen Jahren das eine oder andere Mal vorgekommen sein soll). Sie lieben ihren Trainer und haben ihm deshalb keinen langfristigen Vertrag aufgebürdet.
Wenn das mit Bruno Labbadia und dem HSV weiter so gut läuft, wird er die nächsten Jahre bleiben. Und wenn es nicht mehr läuft, kann der Verein, anders als früher, schnell und unkompliziert die Trennung vollziehen.
Aber wäre ein Vertrag über mehrere Jahre nicht eine zusätzliche Motivation für den Trainer? Die braucht einer wie Labbadia nicht. Er will eh häufiger zu viel als zu wenig.