Kaum war der Halbmarathon am vergangenen Wochenende mit seinen beiden Streckenrekorden vorbei, gab es helle Aufregung im Netz – oder sollte man schreiben „hella Aufregung“? Denn ein Facebook-Nutzer beschuldigte den Getränkehersteller und Namenssponsor, nach dem Lauf ungeöffnete Wasserflaschen einfach verschüttet zu haben. Das Unternehmen reagierte auf den Vorwurf: Die Flaschen seien nicht ungeöffnet gewesen, sondern vorgedreht – und müssten demnach entsorgt werden. Ob so viele Flaschen wirklich geöffnet werden müssen und ob es nicht sinnvollere Lösungen gibt, darüber ließe sich sicher weiter streiten.
Aufregung auch im Nordwesten der Stadt. Die Initiative gegen Fluglärm (IFL) bekam diese Woche offiziell Unterstützung des nach eigener Aussage 18.000 Mitglieder fassenden Sozialverbands SoVD. Die Kritik: Der Flugverkehr habe sich Richtung Westen verschoben. Geflogen werde nun über Wohngebiete und nicht mehr vornehmlich über Gewerbegebiete, so Klaus Wicher, erster Landesvorsitzender des SoVD. Die Beschwerden über den Fluglärm hätten sich in der Zwischenzeit verzehnfacht. „Es ist augenscheinlich an der Zeit, über natürliche Wachstumsgrenzen und eine Verlegung des Flughafens nachzudenken.”, sagt Wicher. Letzterer hat die Koalition jüngst im Koalitionsvertrag eine Absage erteilt.
Dienstagabend stellte der Senat derweil die fortgeschrittenen Gedanken für das vorgesehene Olympia-Gelände vor. Große Veränderungen zum bereits vor einigen Wochen vorgestellten Konzept gibt es nicht, dafür haben die Verantwortlichen ihre Ideen nun konkretisiert und sich auf eines der in Detailfragen unterschiedlichen Modelle beschränkt. Die Linke beschloss in dieser Woche, nun auch offiziell mit in ihrer Parteilinie gegen die Bewerbung zu sein. Derweil haben Rom und Paris offiziell ihre Bewerbungen um die Spiele 2024 bekanntgegeben.
Während die meisten Mannschaftssportarten in der Sommerpause sind, steht für die Teammanager besonders viel Arbeit an. Die Basketballer der Hamburg Towers formen gerade ihren Kader für die neue Spielzeit. Mit einigen Leistungsträgern konnten nun die Verträge verlängert werden. Dazu zählt seit Freitag auch „Bazou“ Koné.
Bleiben wir kurz beim Thema neue Saison, die ihre Schatten vorauswirft. Die DFL hat am Freitag die Spielpläne der kommenden Bundesliga-Saison veröffentlicht. Der Knaller: Der HSV bestreitet das Auftaktspiel der Bundesliga beim Meister aus München – was somit auch im Free-TV zu sehen sein wird. Am zweiten Spieltag kommt zur ersten Heimbegegnung der VfB Stuttgart ins Volksparkstadion. In Liga zwei startet der FC St. Pauli mit einem Heimspiel und bekommt es dabei mit Aufsteiger Bielefeld zu tun, der gerade den bisherigen St. Pauli-Stürmer Christopher Nöthe verpflichtet hat.
Bei der Info-Veranstaltung zu den Olympia-Plänen am Dienstag kam es auch zu Protesten von Hafenmitarbeitern, die um ihre Jobs bangen. Allgemein sind die Prognosen für den Hafen aber eigentlich recht gut, wie eine diese Woche veröffentlichte Studie prognostiziert. Demnach werde das Umschlagpotential von rund 140 Millionen Tonnen (2013) bis 2030 auf rund 230 Millionen Tonnen anwachsen. Besonders der Containerumschlag könnte von zuletzt 9,7 Millionen Standardcontainer auf 16,3 bis 20,5 Millionen Standardcontainer im Jahr 2030 anwachsen. Die größten Schwierigkeiten stellen der Studie zufolge die Konkurrenz in Rotterdam und die zunehmende Größe der Containerschiffe da. Die Studie wurde von der Hafenbehörde HPA in Auftrag gegebenen und vom Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik erstellt.
Ganze 13.000 neue Arbeitsplätze verspricht die Handelskammer in ihrem Standpunktpapier “Leben und Arbeiten entlang der Bille-Achse”, das sie am Donnerstag vorstellte. In Hamburgs Osten könnten demnach zudem Grundstücke für familienorientiertes Wohnen für 20.000 Einwohner entstehen. Für beide Kennziffern wird ein Zeitraum von 25 Jahren veranschlagt. Dafür sollen die Kleingärten auf der Billerhuder Insel und der Horner Marsch östlich von Mümmelmannsberg verlagert werden, um Platz für Wohnungen und ein Gewerbegebiet zu machen. Entlang der A1 sollen ebenfalls Industrie- und Gewerbeflächen entstehen, sowie zwischen der S-Bahnstrecke mit der Haltestelle Allermöhe und dem Billwerder Billdeich individuelle Wohndörfer.
Die Pläne wurden nicht mit dem Senat abgesprochen, der verhalten auf die Vorschläge reagiert. Zudem gab es von Seiten der Parteien Kritik, die Bürger seien nicht mit einbezogen worden. Zuletzt hatte die SPD eigene Pläne für Hamburgs Osten vorgestellt.
Am Wochenende war dann wieder viel los in der Stadt. In der HafenCity liefen laut Veranstalter rund 23.000 Teilnehmer beim HSH Nordbank Run mit, was ihn zu einem der größten Firmenläufe und Spendenläufe in Deutschland macht. Zeitgleich knatterten viele Motorräder anlässlich der Harley Days durch die Stadt. Und auf dem Rathausmarkt machten sich die Stuttgarter mit ihrem Weindorf breit – nun zum dreißigsten Mal.
Wir wünschen einen guten Start in die neue Woche. Ach: Und ändert gelegentlich mal euer Passwort!