Die Anzahl der Einbrüche in Hamburg senken? Das geht nur, wenn die Bürger selbst dafür sorgen, die Stadt für die Kriminellen so unattraktiv wie möglich zu machen.
Wenn die Polizei die Bevölkerung um Mithilfe bittet, zeigt das immer auch, dass der Erfolgsdruck hoch ist, die bisherigen Maßnahmen aber erfolglos waren. Als Innensenator Andy Grote (SPD) und Polizeipräsident Ralf Martin Meyer am Montag die Kriminalstatistik vorstellten, war es die wachsende Zahl der Einbrüche, die die Polizei trotz Sonderkommission nicht in den Griff bekommt: gut 9.000 Fälle 2015, ein Anstieg um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ein 15-Jahres-Hoch. Und nur jeder zwölfte Fall wird aufgeklärt. Nun sollen die Hamburger helfen, das Problem einzudämmen, sagten Grote und Meyer. Zu Recht.
Die innere Sicherheit sei bei Rot-Grün in schlechten Händen, stellte die CDU sogleich fest. Doch die Feststellung ist falsch, denn alle Stadtstaaten haben das gleiche Problem: viele Delikte, wenig Aufklärung. Und zumindest in Berlin stellt die CDU selbst den Innensenator.
Doch die Aufklärung von Wohnungseinbrüchen ist schwierig, zumal in Ballungsgebieten, wo es schlicht mehr Möglichkeiten gibt einzubrechen. Die Täter hinterlassen kaum Spuren: schnell rein, schnell klauen – und weg. Organisierte Banden, reisende Tätergruppen, touren durch Deutschland, versetzen die Beute und verschwinden wieder ins Ausland.
Also muss das Ziel sein, dass Einbruchsversuche von vornherein misslingen. Mehr aufgeklärte Fälle nutzen wenig, wenn sich gleichzeitig mehr Fälle ereignen. Schon 2015 scheiterten mehr als 40 Prozent aller erfassten Delikte: an geschlossenen Fenstern, verriegelten Türen, achtsamen Anwohnern – Hamburg ist nur so attraktiv für Einbrecher, wie es ihnen die Bewohner machen.