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Wochenrückblick

Hamburg auf den Beinen: Marathon, 1. Mai und die Abstiegsangst

 

Gleich zwei Mal in dieser Woche war es angebracht, die Innenstadt zu meiden. Sofern man es nicht darauf anlegte, in Menschenmassen zu geraten: Am Sonntag stand der 29. Hamburg Marathon auf dem Programm. Vor allem auf dem letzten Streckenabschnitt ab Eppendorfer Baum und am Klosterstern waren viele Menschen an der Strecke, um anzufeuern. Die Stimmung war gut. Wer Läufer kennt, für den bot es sich an, an weniger besuchten Streckenstücken für Stimmung zu sorgen. Wir hoffen, mit unserer kleinen Gruppe am Stadtpark dazu beigetragen zu haben, dass die Läufer auch kurz nach der Hälfte nicht in ein Loch fielen.

Den Zeiten nach scheint es geklappt zu haben: Die Männerspitze kam in Person von Sieger Shumi Dechasa nach 2:06:44 Stunden ins Ziel. Die beste Frau, Georgina Rono, benötigte 2:26:48 Stunden. In 2:33:56 Stunden schaffte es die beste deutsche Frau, Katharina Heinig, die wir ebenfalls kräftig anfeuerten. Und unser Elbmelancholie-Autor Ingo blieb weit unter der von ihm angestrebten Zeit: Zu 3:43:27 Stunden im ersten Marathon kann man auf jeden Fall gratulieren.

Nicht so recht gratulieren konnte man den Teilnehmern der Großveranstaltungen am Donnerstag. Am Maifeiertag gab es traditionell mehrere Demonstrationen. Zunächst verlief zwar alles sehr friedlich, im späteren Tagesverlauf kam es aber doch wieder zu Auseinandersetzungen. Immerhin: Nach allem was man hört, war die Polizei – von wenigen Ausnahmen abgesehen – weitestgehend deeskalierend und sorgte so dafür, dass nicht mehr passierte.

Ein Gefahrengebiet wurde dieses Mal nicht ausgerufen. Vielleicht auch, weil das letzte Gefahrengebiet alles andere als deeskalierend war. Nun könnte es sogar noch ein Nachspiel haben. Rechtsanwalt Andreas Beuth und sein Büro haben beim Verwaltungsgericht Hamburg Klage eingereicht. Ihrer Ansicht nach sei die Rechtsgrundlage für die Gefahrengebiete verfassungswidrig gewesen. Auch der konkrete Fall, bei dem eine Spontandemonstration verhindert wurde, stelle grundgesetzwidriges Verhalten da. Man darf auf die weitere rechtliche Bewertung gespannt sein, wird sie doch womöglich eine Art Grundsatzurteil mit sich ziehen.

Zum Fußball. Die gute Nachricht: Der HSV ist noch nicht abgestiegen. Die schlechte Nachricht: Nach der Pleite gegen den FC Bayern ist auch rechnerisch nur noch der Relegationsplatz drin. Am letzten Spieltag kann der mit einem Sieg gegen Mainz aus eigener Kraft sicher gestellt werden. Aber laut dem „Kaiser“ ist der Abstieg nun eh beschlossene Sache. Nach Bayerns Champions-League-Aus gegen Madrid sagte der auf Sky, dass, wenn der HSV gegen diese Bayern nicht gewinne, die Hamburger in die zweite Liga gehörten – vermutlich so wie alle anderen, die den Münchnern nicht das Wasser reichen können.

Leider kam es auch am Rand des HSV-Spiels zu Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und anderen. Noch während des Spiels hat die Polizei versucht, polizisten-beleidigende Banner in HSV-Fanblöcken zu entfernen. Die HSV-Supporters reagierten mit scharfen Protest auf dieses Vorgehen: „Ein Banner als Grund zu nehmen, in einem vollen Stadion einen Block unter dem Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöckern zu stürmen, ist vollkommen inakzeptabel. Die Inkaufnahme von Verletzten im dreistelligen Bereich steht in keinem Verhältnis zu einer solchen Provokation“, heißt es in einer Stellungnahme. Auf die Provokation hätte man zugleich aber auch verzichten dürfen. Es ist ja nicht so, als hätte der Verein nicht bereits genug Sorgen.

Zur Aufhellung zum Abschluss noch etwas Cat-Content. Ich zitiere die Eimsbütteler Kollegen: „In der Weidenallee hat es am Samstagnachmittag in einer Wohnung gebrannt. Niemand wurde verletzt und auch eine Katze konnte gerettet werden.“ Na immerhin!

Wir wünschen einen guten Start in die neue Woche.