Reeperbahnfestival, Reeperbahnfestival, Reeperbahnfestival. War sonst noch was los die Woche? Für viele Hamburger: nein. Vier Tage lang boten Musiker und Schaffende aus der Medienbranche Informationen, Austausch und vor allem Musik, Musik, Musik. Okay, und auch Bier, Bier, Bier. Besonders gut besucht war der Auftritt der Beatsteaks, der sogar erst am Vortag offiziell angekündigt wurde. Bei anderen Headlinern wie Robin Schulz und Judith Holofernes war etwas mehr Platz zum Tanzen.
Brechend voll waren dafür wiederum einige andere Auftritte in kleineren Locations, in denen zumeist Newcomer auftraten. Die angeschlossene Konferenz hat viel Potenzial, schöpfte das aber noch nicht ganz aus. Hier gilt es, bessere Lösungen zu finden.
Potenzial ausschöpfen und Lösungen finden, das ist auch bei den Hamburger Fußball-Vereinen gefragt. Der Trend geht hier klar zum Newcomer-Trainer. Nachdem der FC St. Pauli mit Thomas Meggle bereits in der Vorwoche einen Mann aus den eigenen Reihen hochgezogen hat, zog diese Woche der HSV nach und machte Josef Zinnbauer zum Chefcoach. Für ihn lief der Start auch besser als für seinen Kollegen, der nun gegen Aue bereits die zweite Niederlage einstecken musste. Mit einem torlosen Remis konnte der Hamburger SV den Bayern einen Punkt abtrotzen. Aus dem Tabellenkeller kommt man damit aber freilich nicht.
Nach einem Verschwinden von der Bildfläche riecht es auch in Harburg. Das Stellwerk steht vor dem Aus. Es ist der vorläufige Höhepunkt in einem schon lange anhaltenden Konflikt des Musikclubs mit den Nachbarn von der Bundespolizei, sowie der Bahn. „Unsere Substanz befindet sich psychisch, physisch als auch finanziell am Nullpunkt und die Motivation, sich weiter für den Standort Harburg aufzureiben kann lediglich durch externen Einfluss erhalten bleiben“, schreiben die Betreiber in einem offenen Brief.
In diesem nennen sie auch einige Bedingungen, die bis zum Monatsende erfüllt sein müssen, wie zum Beispiel eine Revidierung der Forderung nach neuen Toiletten und der Forderung nach Lautstärkemessungen. „Ohne die Erfüllung dieser benötigten Voraussetzungen werden wir das Projekt Stellwerk in Harburg zum Selbstschutz Ende des Jahres stilllegen müssen!“, ist zu lesen. Ob eine Lösung gefunden wird – fraglich.
Wer ist wo willkommen – diese Frage liegt auch immer wieder bei der Unterbringung von Flüchtlingen in Hamburg vor. Es gibt zu wenig Unterkünfte für die in Hamburg Anwesenden. Doch wie damit umgehen? Die Senatskommission für Stadtentwicklung und Wohnungsbau hat nun Maßnahmen beschlossen. Rund 1.500 Plätze in Einrichtungen der Zentralen Erstaufnahme und öffentlichen Unterbringung sollen künftig bestehen. Um diesen Bedarf sicherzustellen, wurden fünf Notunterkünfte und ein Ausbau der Folgeunterbringung verabredet.
In einer Unterkunft in Wilhelmsburg sind bereits erste Flüchtlinge eingezogen. Auf der Elbinsel soll noch eine weitere Unterkunft folgen. Ein Standort ist in Wandsbek angedacht, die übrigen zwei im Bezirk Nord, einmal nahe des Stadtparks und einmal unweit der City Nord. Weiterhin geplant ist eine Unterbringung im Harburger Hafen, wo ein Wohnschiff zum Einsatz kommen könnte.
„Unser Ziel ist es, eine Unterbringung in Zelten zu vermeiden und die Zentrale Erstaufnahme so zu entlasten, dass Zelte abgebaut werden können. Wir müssen jetzt handeln, damit wir den hier ankommenden Flüchtlingen ein festes Dach über den Kopf bieten können“, wird Senator Detlef Scheele auf Hamburg.de zitiert. Es ist anzunehmen, dass dieses Thema weiter kontrovers diskutiert werden wird, und genauso, dass es im kommenden Jahr ein Thema im Wahlkampf werden wird. Auch deshalb werden die Politiker ihre Aktionen wohl überlegen. Ob das immer zum Wohl der Betroffenen geschehen wird, steht auf einem anderen Blatt.