Der HSV macht mit seinen Neuverpflichtungen Lust auf die kommende Saison – und folgt Grundsätzen, die bei fast allen Mannschaften längst selbstverständlich sind.
Vorfreude! Auf den HSV. Auf diesen Verein, den jeder neutrale Fußballfan in den vergangenen drei Jahren wegen schrecklichen Rumpelfußballs am liebsten im Eilverfahren in die Zweite Liga geschickt hätte?
Genau, auf diesen Verein.
Der HSV hat sich Anfang des Jahres ein Leitbild gegeben. Darin steht, dass der Club Talente ausbilden und junge Spieler in die erste Mannschaft holen will. Seit dieser Woche ist klar, wie der HSV das konkret umsetzen möchte: Er baut auf einige deutsche Talente, die in zwei, drei Jahren Stammspieler werden könnten (Arianit Ferati, Luca Waldschmidt, Christian Mathenia). Und auf hoch veranlagte ausländische Spieler, die jetzt schon die Qualität der ersten Mannschaft erhöhen (Filip Kostić, Bobby Wood, Alen Halilović).
Sportchef Dietmar Beiersdorfer hat einen Kader zusammengestellt, der erstmals seit Jahren wirklich Hoffnung macht. Die Offensive, in den letzten Jahren kaum existent, ist mächtig gestärkt. Es scheint sogar möglich, dass der HSV in der kommenden Spielzeit das eine oder andere Tor schön herausspielen wird.
Die Fans sind begeistert, die Spieler auch („Der HSV ist ein geiles Projekt“, erklärte Kapitän Johan Djourou in der Bild). Alles verständlich. Nur dürfen zwei Dinge nicht vergessen werden: Der neue HSV sieht nur deshalb so spektakulär aus, weil es Millionen vom Mäzen Klaus-Michael Kühne gibt. Und: Der HSV folgt nun Grundsätzen, die für fast alle Mannschaften der Ersten Liga längst selbstverständlich sind – seit mehr als zehn Jahren.