Gut: Es gibt reichlich Freiwillige in Hamburg, die Flüchtlingen helfen. Zum Beispiel in den Messehallen. Nicht gut: Die Fußballer waren erfolglos. Der Wochenrückblick.
Nein, es war keine schöne Woche in Deutschland. Fast täglich gab es einen Anschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft. Demonstrationen von Neonazis. Und weiterhin: Unzählige rechte Kommentare im Internet. Aber es gab auch die andere Seite, die Bundespräsident Gauck als „helles Deutschland“ bezeichnete. Sie trat diese Woche in Hamburg wieder an die Oberfläche.
Dafür muss man zum Beispiel nur einmal in den Messehallen vorbeischauen, wo mittlerweile große Mengen an Kleiderspenden abgegeben werden und täglich viele Freiwillige helfen, diese zu sortieren und zu verteilen. MenscHHamburg startete die Initiative “Moinmoin Refugees”, die laut Aussage des Vereins “alle bestehenden Initiativen der Hansestadt verbinden” soll. Und mit dem Zusammenschluss “Blogger für Flüchtlinge” haben sich Deutschlandweit Blogger zusammengetan, um sich für Flüchtlingshilfe einzusetzen. Darunter auch viele Hamburger. Bei der Spendenaktion wird ebenfalls auch für Hilfe in Hamburg gesammelt.
Das Thema Flüchtlinge wird sicher auch die Hamburger Politik in den nächsten Wochen und Monaten weiter beschäftigen. Kommende Woche kommt die Bürgerschaft erstmals nach der Sommerpause wieder zusammen. Bereits diese Woche tagten einige Ausschüsse wieder. Derweil befinden sich die Webauftritte vieler Abgeordnete schon deutlich länger im Tiefschlaf, wie die Welt berichtete. Aktive Teilhabe an der parlamentarischen Politik ist so für Bürger schwer und das, wo doch nach der letzten Wahl erst alle Politiker meinten, man müsse wieder etwas tun, um die Wahlbeteiligung zu erhöhen.
Bis dahin äußerten sich Hamburgs Politiker aber auch zu anderen Themen. So feierte die .hamburg-Domain-Endung in dieser Woche ihr einjähriges Bestehen. Wirtschaftssenator Frank Horch lässt dazu wissen: „Hamburg ist smart, kreativ und innovativ. Eine Metropole, mit der sich Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Unternehmen am Standort in hohem Maß identifizieren. Dazu passt die eigene Top-Level-Domain .hamburg.“ Im ersten Jahr wurden gut 23.000 Domain-Namen registriert. „Wir sind ausgesprochen zufrieden mit den registrierten Domains im ersten Jahr,“ kommentiert Oliver Süme, der Geschäftsführer der Hamburg Top-Level-Domain GmbH.
Die Domain towers.hamburg gehört übrigens nicht dem ortsansässigen Basketball-Team, sondern einem Online-Marketing-Berater. Dafür haben die Towers neuerdings den Amerikaner Xavier Roberson unter Vertrag. Der Guard-Spieler komplettiert den Kader für die neue Spielzeit und soll vor allem die Trefferquote bei Distanzwürfen aufbessern. Und auch im Fußball ist gerade Transfer-Hochphase mit einigen wilden Last-Minute Transfers. Hamburgs Vereine mischen zumindest ein bisschen mit: Den HSV verlassen leihweise die Spieler Demirbay (nach Düsseldorf) und Gouaida (Karlsruhe). Der Koreaner Young-Jae Seo kommt dafür nach Hamburg, wird aber wohl erst einmal in der zweiten Mannschaft spielen. Außerdem bekam der HSV Geld, weil Bayer Leverkusen Ex-Spieler Son, ebenfalls Koreaner, nach Tottenham verkaufte.
Auch der FC St. Pauli hat einen neuen Spieler: Jeremy Dudziak kommt von Borussia Dortmund an den Kiez. Dafür wechselt wohl Marcel Halstenberg nach Leipzig. Ach ja: Gespielt wurde übrigens auch: Der FC. St. Pauli verlor am Sonntag in Frankfurt mit 1:0. Der HSV konnte in Köln trotz zwischenzeitlicher Führung das Spiel nicht gewinnen und unterlag ebenfalls. Endstand: 2:1.
Was war sonst noch los? Aber Hallo! Am Freitag rollte einmal mehr die „Critical Mass“ durch Hamburg. Am Samstag gab es bei „Soul im Hafen“ ebenjenen in ebendiesen. An mehreren Orten der Stadt fanden zudem wieder die „Weißen Dinner“ statt, während zeitgleich vielerorts zur „Langen Nacht der Literatur“ geladen wurde. Und in den Schanzenhöfen gab es die Craft Beer Days. Am Sonntag stellten am Oberhafen viele Indie-Magazine ihre Werke aus. Die unabhängigen Magazin-Macher hielten die beiden Tage zuvor bereits eine Konferenz in Hamburg ab. Bereits am Mittwoch wurde auf der Traprennbahn ein Poetry-Slam-Weltrekord aufgestellt. Aber ist das dann eigentlich noch Poetry Slam? Ein Event war es in jedem Fall. Also: Mehr als genug Gelegenheiten um in unserer Stadt gemeinsam, unabhängig der Herkunft, Zeit miteinander zu verbringen.
Wir wünschen eine gute erste September-Woche.