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Wochenrückblick

Rad fahren statt am Rad drehen

 

Schlaaaaand!!!! Na, schon in Vorfreude ob des Deutschlandspiels oder doch eher ängstlich, dass der Start in die Hose geht? Immerhin ist das Vorbild des deutschen Fußballs ja zuletzt immer Spanien gewesen. Ob nun mit Freudentaumel oder Ernüchterung, am Montag geht die WM für uns erst richtig los und auf dem Heiligengeistfeld öffnet das Public Viewing. Bis dahin ist aber noch genug Zeit, um auf die zurückliegende Woche zu schauen.

In der wurde zum Beispiel die Mein Schiff 3 getauft. Ich persönlich finde den Namen ja grausam. Andererseits: Das ist geschlechtsneutral. Vielleicht nenne ich meine Kinder dann später auch einfach „Mein Kind“ und nummeriere sie durch. Das tun einige heimlich ja ohnehin schon. Ein Konzert von Helene Fischer werde ich ihnen im Anschluss aber wohl nicht bieten können. Aber man muss den Nachwuchs ja auch nicht direkt verschrecken. Für Neugeborene gibt es auch so genug Farbenspiel.

Und für Hamburger gab es in Wilhelmsburg auch so jede Menge Musik: 48h Wilhelmsburg lockte von Freitag bis Sonntag für die namensgebenden 48 Stunden Besucher südlich der Elbe und verlangte dafür erneut keinen Eintritt. Den werden jedoch sicherlich die Hamburg Towers verlangen, wenn sie ihre Basketball-Spiele dort künftig austragen. Seit der zurückliegenden Woche steht fest: Der neue Club darf in der zweiten Liga ran, die nötige Wildcard wurde bestätigt. Nun braucht es nur noch eine Winzigkeit: Spieler und einen Trainer. Mehr dazu und andere Chaos-Geschichten aus den Hamburger Sportvereinen habe ich euch bereits am Samstag zusammengefasst.

Nach Chaos klingt es auch, wenn Radfahrer an vielen verschiedenen Stellen der Stadt losfahren, um sich pünktlich um 14:30 Uhr am Museum der Arbeit in Barmbek zu sammeln. Aber im Vergleich zum „organisierten“ Sport in dieser Stadt klappte dies bei der Radsternfahrt 2014 erstaunlich gut. Die Route über die Köhlbrandbrücke wurde von den meisten Teilnehmern gewählt (laut Veranstaltern über 13.000), die lediglich einige Minuten zu spät zur Abschlussveranstaltung kamen, wo Essensstände, Musik und ein paar Reden auf sie warteten. Insgesamt fuhren den Veranstaltern zufolge mehr als 20.000 Personen bei der diesjährigen Radsternfahrt mit. Viele taten dies aus Spaß, einige aber auch aus politischen Motiven. So forderten viele Fahrer, dass die Stadt mehr für den Radverkehr in Hamburg tun müsse.

In einer Stadt wie Hamburg ist das Rad freilich nur ein Verkehrsmittel. Dass künftig noch ein weiteres dazukommt, darum kämpfen weiterhin Bürger verschiedener Parteien und Initiativen. Gemeint ist die Forderung nach einer Stadtbahn, die meist als Gegenentwurf zu einem U-Bahn-Ausbau daherkommt. Diese Woche gab es erneut einen Aufschlag in diese Richtung. Die Initiative Pro-Stadtbahn-Hamburg.de hat auf Einladung der CDU ihr Konzept vorgestellt. Die Eckdaten: In der Endausbaustufe 19 Linien mit insgesamt etwa 100 Kilometern Strecke, Betriebsstart im Jahr 2020 und Kosten von 3,3 Milliarden Euro.

Das komplette Konzept hat die Initiative auf ihrer Website präsentiert. Was mir jedoch zu denken gibt: Wenn die Webadresse bereits namensgebend für die Initiative ist, warum ist die Seite dann so unfassbar schlecht gemacht, mit Pop-up-Navigation und langen Texten als Bilddatei(!)? Aber egal, die Politik macht bekanntlich Pause, denn am Montagabend heißt es: „Schlaaaaand!“

Wir wünschen eine schöne Woche.