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Saisonziel: Klassenerhalt

 

Der HSV übte sich beim 0:0 gegen Gladbach in Schadensbegrenzung. Wieder mal zeigte sich das größte Problem der Mannschaft: Die Offensive agiert nach dem Prinzip Zufall.

Es war die spielentscheidende Szene, als Schiedsrichter Wolfgang Stark in der 25. Spielminute zum ersten Mal – und meiner Meinung nach völlig zu Unrecht –  auf den Elfmeterpunkt zeigte. Stark gab Gladbach nicht nur die Chance zur Führung, er schickte HSV-Verteidiger Cléber Reis auch noch mit Rot vom Platz. Was auch immer der HSV sich vor der Partie vorgenommen hatte, war ab diesem Zeitpunkt Makulatur.

Gladbach verschoss den Elfmeter zwar, für den HSV ging es ab der 26. Spielminute trotzdem nur noch um Schadensbegrenzung. Dass es am Ende tatsächlich für ein 0:0-Unentschieden reichte, lag zum einen am Kampfgeist der Mannschaft, und zum anderen an der Riesenportion Glück, die der HSV hatte.

Angesichts des Spielverlaufs – zwei Elfmeter, 22 Torschüsse und 76 Prozent Ballbesitz für Gladbach – sollte ich mich wahrscheinlich über den Punkt freuen. Andererseits fällt mir das bei Tabellenplatz 17 und zwei mickrigen Pünktchen nach sieben Spieltagen ziemlich schwer.

Der HSV braucht dringend einen Sieg. Dafür müsste er aber mal Tore schießen. Hier liegt das größte Problem: Die Mannschaft strahlt absolut keine Torgefahr aus. Die Offensive des HSV agiert nach dem Prinzip Zufall. Der letzte Treffer gelang am zweiten Spieltag gegen Bayer Leverkusen. Das Problem ist den Verantwortlichen bekannt, eine Lösung desselben ist leider nicht in Sicht.

Nach der Roten Karte für Cléber hat der HSV jetzt auch noch ein Defensivproblem: Johan Djourou ist verletzt und wird dem HSV wohl noch ein paar Wochen fehlen. Bleibt von den Innenverteidigern nur noch Emir Spahić.

Die nächsten Wochen werden extrem schwer für den HSV. Oberstes Ziel muss es sein, den Anschluss an Platz 15 nicht zu verlieren. All diejenigen, die immer noch von einem holprigen Saisonstart reden und hoffen, dass der HSV bald eine Siegesserie startet, sollten die Augen aufmachen und akzeptieren, dass sich der HSV schon längst wieder im Abstiegskampf befindet.