Die beste Abwehr gegen den gefühlt schwächsten Sturm der Liga – was kann da schon passieren? Eine Menge – wenn sich der herbstliche Morgennebel nicht aus den Köpfen der Spieler verzieht.
Als ich am Sonnabendmorgen an der Kieler Ostseeküste losfuhr, lag ein Schleier über allem. Der Herbst hatte über Nacht weiße Nebeltücher über die Förde gelegt und die Morgensonne hat inzwischen zu wenig Kraft, sie aufzulösen. Als ich gegen Mittag am Millerntor ankam, sah es so aus, als ob sich der Nebel verzogen hätte. Die Sonne strahlte vom Hamburger Himmel, als sich meine verschlafene Bezugsgruppe auf den Stufen der Gegengerade zum Spiel gegen den SV Sandhausen aufstellte.
„Ob bei dem schönen Wetter heute überhaupt Stimmung aufkommt?“, fragte meine Nebensteherin Anna ein wenig besorgt. Eine Besorgnis, die eigentlich eine wenig getarnte, vorweggenommene Zufriedenheit war – sie machte sich wenig Sorgen. Kein Wunder: Die beste Abwehr der Liga traf auf einen schwächelnden Sturm. Eine klare Angelegenheit, wenn da nicht der unsichtbare Nebel der Überheblichkeit gewesen wäre, der sich auf dem Rasen des Millerntorstadions ausbreitete. Von uns allen unbemerkt. Weiter„Nebel der Überheblichkeit am Millerntor“