Lesezeichen
‹ Alle Einträge
Wilde Küche

Gehacktes von der Knoblauchsrauke

 

Die Pflanze, die ich heute für zahlreiche Salate und mein Kartoffelgratin verwende, ist mir früher gar nicht aufgefallen. Dabei findet man die Knoblauchsrauke fast überall in der Stadt. Selbst an stark befahrenen Straßen – auch wenn diese Bestände leider zum Sammeln und Essen wegfallen, sie sind zu stark belastet.

knoblauchraukeblatt

Ach, wie schön wäre es, wenn Hamburg nur einen Bruchteil des heutigen Autoverkehrs hätte. Wie viel Raum könnte plötzlich anders genutzt werden. Öde Parkplatzflächen würden zu bunten Wiesen, wir würden viel mehr in Straßencafés sitzen und uns in frischer Luft entspannt unterhalten. Statt langweiliger Platanen säumten Obstbäume den Weg. Und ich könnte überall bedenkenlos Knoblauchsrauke pflücken.

Noch aber ist es nicht so weit. Nicht jede wildwachsende Knoblauchsrauke taugt zur Salat-Beilage. Man muss stets überprüfen, wo die Pflanze mit dem vierkantigen, schwach behaarten Stängeln und den nierenförmigen Grund- und den dreieckig-spitzen Stängel-Blättern wächst. Ist keine Straße in unmittelbarer Nähe: Ab in den Salat mit ihr! Egal, ob in ganzen Blättern oder zerhackt.

kartoffelgratin

Die lauchige Note verfeinert aber nicht nur so gut wie jeden Salat, sie schmeckt auch hervorragend in einem Kartoffelgratin mit Wildgemüse und Wildkräutern. Dafür hacke ich neben der Knoblauchsrauke noch Bärlauch, Brennnessel, Giersch, Löwenzahn, Vogelmiere, Sauerampfer, Schnittlauch und Pimpernelle klein. Eine Kombination, die je nach Geschmack, natürlich auch anders aussehen kann.

Die zerkleinerten Kräuter gebe ich anschließend einem gewöhnlichen Kartoffelgratin bei (Grundrezept: Sahne und Milch einkochen, würzen, zwischen fein geschnittenen, in einer Auflaufform geschichteten Kartoffeln verteilen, mit Käse betreuen, im Ofen backen). Mein absolutes Lieblingsgratin. Es schmeckt auch kalt noch gut.