Hamburg gegen Berlin, so hieß in dieser Woche das Duell, und das gleich dreimal. Und immer ging es dabei um Sport. Den Auftakt machte der DOSB am Montag. Auf vermeintlich neutralem Grund, in Frankfurt, entschied sich das Präsidium, Hamburg als deutschen Bewerber für die Olympischen Sommerspiele 2024 oder, bei einem Scheitern der Bewerbung, 2028 ins Rennen zu schicken. Die Entscheidung im Präsidium fiel denkbar knapp aus. Am Samstag folgte die Vollversammlung, ebenfalls in Frankfurt, dann der Empfehlung. Hier war das Ergebnis einstimmig.
Für Hamburg steht bis zu möglichen Spielen nun noch ein langer Weg an. Zum einen müssen die Olympia-Befürworter in Hamburg die Kritiker überzeugen, denn im Herbst wird es noch eine Volksabstimmung in unserer Stadt geben. Beide Seiten bringen sich hier bereits in Stellung. Und auch nach außen gilt es, Überzeugungsarbeit zu leisten, denn die internationale Konkurrenz ist stark, wenngleich auch Boston Hamburg ernst nimmt. In jedem Fall hat sich gezeigt, dass Hamburg innerhalb Deutschlands in vielen Dingen der Hauptstadt auf Augenhöhe begegnen kann. Und auch wenn es hier und da Sticheleien gab, gilt es nun, nicht überheblich zu sein, sondern Berlin für den fairen Zweikampf zu danken und auf die Unterstützung der Hauptstädter zu hoffen.
Die weiteren Duelle zwischen Hamburg und Berlin wurden im Fußball ausgetragen. In der ersten Liga empfing der HSV am Freitag die Hertha und verlor mit 0:1. Das gleiche Ergebnis gab es auch eine Spielklasse tiefer. Hier musste sich der FC St. Pauli bei Union Berlin dem nächsten Spiel gegen den Abstieg stellen und kassierte kurz vor dem Ende einen Gegentreffer nach einem Torwartfehler. Mehr Tore fielen im Handball. Während es für den HSV hier in der Liga nach dem Lizenz-Hickhack zum Saisonstart eher durchwachsen läuft, gibt es im internationalen Geschäft immerhin den Einzug ins Viertelfinale des EHF-Cups zu feiern, und zwar als Gruppensieger, wie nach dem 30:28 gegen Pfadi Winterthur in dieser Woche feststeht. Als Gegner im zweithöchsten europäischen Wettbewerb könnten – und damit wären wir wieder beim Thema – die Füchse Berlin warten.
Spannend in den DEL-Play-offs machen es die Hamburg Freezers gegen Düsseldorf. Die ersten beiden Heimspiele wurden gewonnen, auswärts gab es jeweils Niederlagen. Am Freitag wurde wieder in Hamburg gespielt. Und wieder blieb die Heimmannschaft siegreich. Sonntag in Düsseldorf gewann erneut das Heimteam. Bedeutet übersetzt: Ein siebtes und entscheidendes Spiel muss her. Nur fürs Protokoll: Die Eisbären Berlin scheiterten bereits in den Pre-Play-offs. Apropos Play-offs: Die Hamburg Towers ziehen vorzeitig in die Play-offs ein.
Genug des Sports: Am Donnerstag besuchten König Willem-Alexander der Niederlande und seine Frau Máxima Hamburg. Tags drauf verdunkelte sich der Himmel – kein Zusammenhang. Die Sonnenfinsternis sorgte für einen dunklen Morgen. Der Weltuntergang blieb jedoch auch dieses Mal aus.
Ausgefallen sind auch einmal mehr viele Flüge. Die Lufthansa wurde Mittwoch, Donnerstag und Freitag bestreikt. Auch in Hamburg mussten sich Passagiere nach Alternativen umschauen. Apropos Verkehrsalternativen (die Übergänge laufen heute ja wie geschmiert): Laut nahverkehrhamburg.de wird neben der U5 derzeit auch eine alternative S-Bahnstrecke von den Bahnhöfen Stellingen oder Altona aus zu den Arenen, nach Lurup und Osdorf geprüft. Die Seite zitiert Helma Krstanoski, Sprecherin der Hamburger Wirtschaftsbehörde folgendermaßen: „Für die Schnellanbindung von Lurup und Osdorf stellt auch die S-Bahn Hamburg eine grobe Konzeptstudie auf.“ Dies sei „die gängige und notwendige Vorgehensweise bei der Planung von solch weitreichenden Vorhaben“. Die Studie der S-Bahn solle im Sommer vorliegen.
Ob bis dahin auch mehr Details zur Neuen Mitte Altona vorliegen? Der im Rahmen des Transparenzgesetzes veröffentlichte Vertrag zum Grundstückskauf zwischen Stadt und Bahn weist jedenfalls auf vielen Seiten mehr Schwärzungen als Text auf. Wie Altona.info berichtet, wurde sogar der Kaufpreis geschwärzt, der jedoch in Pressemitteilungen verkündet wurde. Gut möglich, dass es hier noch weitere Auseinandersetzungen geben wird, denn transparent ist etwas anderes.
Ganz transparent wünschen wir einen guten Start in die neue Woche und erinnern daran: Es ist wieder DOM!