Der Altbundeskanzler und ZEIT-Herausgeber Helmut Schmidt ist tot. Er starb am 10. November 2015 im Alter von 96 Jahren in seinem Haus in Hamburg.
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Helmut Schmidt war „mein“ Kanzler in einer für die Bundesrepublik Deutschland schwierigen Zeit. Anfang der achtziger Jahre, als Freunde und Bekannte reihenweise den Wehrdienst verweigerten, war es seine Politik, die mich dazu veranlasste, Reserveoffizier bei der Bundeswehr zu werden.
Ich denke oft, eine solche Führungsfigur brauchen wir gerade jetzt. Mehr denn je. Deutschland hat einen großen Mann verloren.
Es fühlt sich für mich an, als wäre ein Stück Heimat verloren gegangen. Ich bin unendlich traurig. Helmut Schmidt war für mich und ganz sicher auch für Deutschland ein Mentor, der fehlen wird. Ruhe in Frieden mein großes Vorbild.
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen…
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,
Und ich kreise jahrtausendelang; und ich weiß noch nicht:
bin ich ein Falke, ein Sturm oder ein großer Gesang.
(Rilke, aus Das Stundenbuch)
Herr Schmidt,
Ich sitze und weine. Erinnere mich an einen Mann mit Format.
An einen Weisen, an einen Streitbaren, einen Anker.
Meine Generation wird einmal mehr nach Orientierung suchen –
Mein tief empfundenes Mitgefühl Ihren Angehörigen.
Danke für die Ringe Ihres Lebens, die Sie mit uns geteilt haben.
Sie fehlen.
In Hamburg sagt man Tschüss.
Helmut Schmidt ist nicht tot – er ist außer Dienst. Sein Wirken war zu groß, um wirklich tot zu sein. Man wird sich noch sehr lange an ihn erinnern. Ich habe viele Bücher von ihm gelesen und gern gehört, wie er in Talkshows über das aktuelle Weltgeschehen denkt. Viele haben ihm sein Leben zu verdanken, z. B. bei der Sturmflut oder der Rettung der Landshut in Mogadischu. Der Lotse geht von Bord.
Da man sich in Hamburg gern beim Vornamen anspricht, darf ich vielleicht sagen:
Tschüss, Helmut!
Ein großer Staatsmann, der die besten Werte seines Landes repräsentierte, ein offenes Wort nie scheute und als Publizist kluge Gedanken formulierte. Vernunft war die Maxime seines politischen Handelns – eine Vernunft, die man sich dieser Tage bei den politisch Handelnden besonders wünschen würde.
Helmut Schmidt hat der Politik den Begriff -Volksnähe- gegeben . Danke für das „Werden“ meiner Generation .
Liebe Angehörige ich trauere und weine mit Ihnen. Helmut Schmidt wird immer mein Bundeskanzler sein. Danke für alles – mein Bundeskanzler. Ruhe in Frieden!
….
And now, the end is here;
And so I faced the final curtain.
My friend, I’ll say it clear,
I’ll state my case, of which I’m certain.
I’ve lived a life that’s full.
I’ve traveled each and every highway;
And more, much more than this,
I did it my way.
Regrets, I’ve had a few;
But then again, too few to mention.
I did what I had to do
And saw it through without exemption.
I planned each charted course;
Each careful step along the byway,
And more, much more than this,
I did it my way.
….
in memoriam Helmut Schmidt, 1918-2015
„Keine Begeisterung sollte größer sein als die nüchterne Leidenschaft zur praktischen Vernunft“ – danke an Helmut Schmidt für die Verbindung von Intellekt, hoher moralischer Integrität und politischer Führungskraft.
Ich verneige mich vor einem großen Staatsmann, einem großen Intellektuellen und einer moralischen Institution. Am heutigen Tag ist unser Land ärmer geworden.
Was aber wäre Helmut Schmidt ohne Loki? Ich wünsche beiden deshalb ein Wiedersehen.
Mein Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen.
Danke, lieber Herr Schmidt, dass Sie uns ein Vorbild waren und uns gezeigt haben, dass Ideale und Prinzipien auch in der Politik umsetzbar sind.
Danke für Ihr Werk, Ihre klugen Analysen und schönen Bücher.
Wir werden Sie vermissen und immer gerne an Sie denken.