Der Altbundeskanzler und ZEIT-Herausgeber Helmut Schmidt ist tot. Er starb am 10. November 2015 im Alter von 96 Jahren in seinem Haus in Hamburg.
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Hut ab vor einem großen Staatsmann. Vor einem, der nicht nur Verantwortung haben wollte – sondern auch bereit war, sich dieser auch zu stellen. Man brauchte ihn nicht zu mögen, um ihm vertrauen zu können. Das sah er selbst sicher auch so.
Mein Beileid, Deutschland!
Ich kann mir mit 21 kaum anmaßen ein großartiges Urteil zu fällen. Aber ich kann mich daran erinnern, dass ich vor einigen Jahren eine Diskussion zwischen Guttenberg und ihm erleben durfte, welche ausschlaggebend dafür war, mich sehr stark für Politik zu interessieren. Auch die Interviews in der Zeit waren immer wieder unglaublich interessant zu lesen und dieser Mann verdient meiner Ansicht nach einfach Bewunderung. Ich kenne heute keine, deutschen, wahren Staatsmänner/frauen und bezweifle stark, dass ich so jemanden in den nächsten Jahren oder sogar Jahrzehnten beim regieren sehen darf. Leider.
Es ist unglaublich schade, dass Helmut Schmidt gegangen ist – mein größtes Beileid an seine Familie und vor allem, auch an Deutschland. Wie Herr Lorenzo es sagte… es ist Zeit erwachsen zu werden.
Nicht immer war ich einer Meinung mit ihm, vermissen werde ich ihn aber.
Herr Schmidt,
gäbe es doch mehr Staatsmänner/Frauen, wie Sie einer waren. Ich vermisse Sie. Mögen Sie in Frieden ruhen.
Auch wenn ich erst nach der Regierungszeit Helmut Schmidts geboren wurde, ist er mir bereits zu Schulzeiten zum Vorbild geworden. Durch mein Studium der Geschichte, in denen ich Helmut Schmidt in eine Reihe mit vielen anderen Persönlichkeiten vergleichen lernte, ist diese Vorbildfunktion nur gewachsen. Einen vernünftigeren und anständigeren Politiker hat es, mit Ausnahme Willy Brandts, in Deutschland niemals gegeben. Wir werden ihn vermissen.
Niemals hätte ich gedacht, dass mir das Ableben eines Politikers nahegehen, mich berühren könnte. Sicher kann ich nichts schreiben, was nicht schon tausendmal gesagt und geschrieben wurde.
Ich werde Herrn Schmidt vermissen. Sehr.
Mein Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen. Allen etwa 60 Mio.
Aber natürlich der Familie besonders.
Ulrich Bernhardt, Hessen
Nicht nur DER deutsche Lotse ist von Bord gegangen,
auch sämtliche Leuchttürme oder -feuer sind mit ihm erloschen.
Zurück bleibt ein schreckliches „Titanic oder Costa Concordia“-Gefühl…
Deutschland hat seine weltweit verehrte „Graue Eminenz“ verloren.
Es tut weh, einfach nur furchtbar weh…
Ich war niemals ein politischer oder religiöser Mensch,
aber H. Schmidt war für mich immer der menschliche Inbegriff
von umfangreichem Wissen, wirklich abwägendem Machen und
Weisheit im rein positivem Sinne.
Die Lücke, die er hinterlässt, kann nicht wieder geschlossen werden.
Ein letztes herzliches Danke für all sein Tun in so vielen Jahren
und seinen Angehörigen und Freunden mein aufrichtiges Beileid.
Ich kann mich noch sehr gut an den Fall Brandts erinnern und die Übergabe an den jungen Macher – Du musst das jetzt machen…
Als Bewunderer des Kniefalls in Warschau war mir Schmidt als emotionsloser Manager zunächst suspekt – ich war damals 16 und glühender Anhänger Brandts.
Doch spätestens seit Mogadischu war dann offensichtlich, dass da ein überaus rationaler und gleichzeitig bedingungslos integrer Mensch am wirken war. Er hat mich überzeugt.
Auch seine Wortgefechte mit den Ewiggestrigen im Bundestag sind unvergessen – messerscharf und pointiert. Seine Argumente haben ihr Ziel nur selten verfehlt, ausweichen war fast unmöglich.
Sein Eintritt in die ZEIT war dann der Ritterschlag für die Hamburger Tageszeitung und für mich Grund genug, neben dem Blatt Augsteins ein weiteres als vertrauenswürdig zu betrachten – nach der Maxime: Wo Schmidt aufpasst, geht es stets mit rechten Dingen zu.
Ich trauere um den Verlust für unsere Politik, unsere freiheitliche Demokratie und unser Land.
Helmut Schmidt hat meine politische Entwicklung entscheidend geprägt, und das obwohl er zum Zeitpunkt meiner Geburt in den neunziger Jahren längst aus dem politischen Alltagsgeschäft verschwunden war. Sein Sachverstand, sein Problembewusstsein und die Fähigkeit, Wesentliches von Unwesentlichem zu trennen haben mich stets tief beeindruckt.
Er war der erste und letzte Bundeskanzler den ich gewählt habe.
Möge der Teufel seine Abwesenheit erst bemerken, wenn er im Himmel angekommen ist, um es mit einem irischen Sprichwort zu sagen.