Der Altbundeskanzler und ZEIT-Herausgeber Helmut Schmidt ist tot. Er starb am 10. November 2015 im Alter von 96 Jahren in seinem Haus in Hamburg.
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Man musste nicht vor jedem seiner Worte in Ehrfurcht erstarren, aber man konnte Helmut Schmidt immer abnehmen, dass er meinte was er sagte und dass er wusste, wovon er sprach. Er wurde als authentisch und integer wahrgenommen und als ein Mann, der überzeugt davon war, dass Politik eine ethische Grundlage braucht. Geprägt von seinen Erfahrungen mit Nazidiktatur und Krieg, hatte er zudem eine klare Vorstellung davon, was gut und nützlich für dieses Land ist.
Wir werden seinesgleichen nicht mehr sehen. Politiker mit einem Lebenslauf wie dem seinen gibt es schlichtweg nicht mehr. Das ist ein Glück, weil nur gefahrvolle Zeiten solche Biographien hervorbringen. Und es ist ein Unglück, weil uns die Erfahrungen von Menschen wie Helmut Schmidt noch bitter fehlen werden. Gerade jetzt, da die Hysterie allenthalben zunimmt und der Konsens der Nachkriegsgesellschaft – was den Wert der europäischen Friedensordnung und der westlichen Demokratie angeht – zu zerbröckeln droht, wird uns seine unpathetische Leidenschaft für die Vernunft fehlen.
„The woods are lovely, dark and deep, But I have promises to keep, And miles to go before I sleep, And miles to go before I sleep.“ (Robert Frost)
Ein großer Politiker und aufrichtiger Mensch ist von uns gegangen
Ruhe in Frieden
Ein Mann, der das Format besaß, das unseren Politikern heute fehlt, ist gegangen. Mein Beileid gilt den Hinterbliebenen, aber auch der Bundesrepublik Deutschland.
Helmut Schmidt hat einen hohen Standard an Aufrichtigkeit, Eigenständigkeit und Verantwortungsbewusstsein gesetzt. Er war in der Lage, seine Politik zu erklären und zu verteidigen, und das ohne Slogans, Schlagworte und Manipulationen.
Ich hoffe, dass bald eine Zeit kommt, in der Regierungen sich wieder darauf konzentrieren, die großen Probleme des Landes und der Welt zu lösen, und nicht hauptsächlich damit beschäftigt sind, die Wunschlisten von zahlungskräftigen Interessengruppen abzuarbeiten.
Ein imponierend scharfsinniger Realpolitiker, Demokrat und Denkanstoßgeber. Chapeau für eine irre Lebensleistung!
Ja, er wird fehlen. Sehr sogar. Viele Politiker kommen und gehen, nur von wenigen bleibt ein Vermächtnis. Helmut Schmidt hinterlässt eines, er bleibt in unseren Herzen als Mensch mit Prinzipien, mit „Schnauze“, als Erklärer und Ratgeber, auch mit Ecken und Kanten. Als er Kanzler war, war ich noch jung, aber vieles ist mir noch in Erinnerung, weil Politik damals auch etwas handfester artikuliert und diskutiert wurde, und wie ich finde dadurch auch besser (be-)greifbar war. Danke dafür.
Neben aller Trauer bin ich froh, dass er bis zuletzt noch so aktiv sein konnte und seinen klaren Verstand dazu genutzt hat, das Weltgeschehen weiterhin zu analysieren und zu kommentieren. Ich werde ihn als eine Art Leuchtturm in Erinnerung behalten, der dazu anhält, auch in schwierigem Fahrwasser kühlen Kopf zu behalten.
Mein aufrichtiges Beileid seinen Angehörigen und auch Ihnen in der ZEIT-Redaktion.
Seit meiner Kindheit war er für mich ein Idol und vielleicht der Innbegriff eines aufrichtigen Politikers. Er hat seinen Amtseid nicht nur aufgesagt sondern ernst genommen, danach gelebt und ihn umgesetzt.
Ich habe ihn bis zuletzt bewundert. Diese Lücke vermag keiner zu schließen.
Deutschland hat nun wohl seinen letzten wirklichen Staatsmann verloren.
Ruhe in Frieden.
Mein aufrichtiges Beileid all denen die ihm sehr nahe standen.
Ein großer Staatsmann, geschätzter Ratgeber und Vorbild verlässt die Bühne.
Herr Schmidt, Sie haben das sehr anständig gemacht.
Danke!
RIP Helmut, du wirst nicht nur der Zeit Redaktion fehlen sondern auch den vielen Menschen, die dich manchmal wohl gegen deinen Willen bewunderten.
Eine Wolke mehr am Himmel.