Der Altbundeskanzler und ZEIT-Herausgeber Helmut Schmidt ist tot. Er starb am 10. November 2015 im Alter von 96 Jahren in seinem Haus in Hamburg.
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Die Aufgabe des Lebens besteht nicht darin, auf der Seite einer Mehrzahl zu stehen, sondern dem inneren Gesetz gemäß zu leben. (Marc Aurel)
Sei Herr deiner selbst und bleibe guten Mutes in gesunden wie in bösen Tagen. (Marc Aurel)
Sehr geehrter Herr Schmidt
Ihre inneren Gesetze waren Integrität, Vernunft, Disziplin, Bescheidenheit, Ehrlichkeit und gesunder Menschenverstand. Diese Eigenschaften haben mir stets imponiert und dadurch sind sie mir zum Vorbild geworden. Für viele Menschen waren sie wie ein Ersatzvater oder ein Ersatzgrossvater an dem man sich in der Not vertrauensvoll wenden konnte.
So wie Marc Aurel sich den Herausforderungen einer katastrophalen Tiber Überschwemmung gestellt hat so haben sie beherzt in der Sturmflut von 1962 gehandelt. Rational, Furchtlos und Effizient.
Für das Glück Sie fast ein Jahrhundert auf dieser Welt gehabt zu haben danken unzählige Menschen und ich ihnen von ganzem Herzen.
Sie waren der Marc Aurel unserer Zeit.
Ein kluger und intelligenter Staatsmann der besonderen Art.
Möge der Himmel sie mit offenen Armen empfangen.
Was vermochte ihn zu hindern
in seiner Geradlinigkeit,
in seiner Entschlossenheit…
Hindernissen immer trotzend,
nicht nur bei der Sturmflut 1962.
Moralisches Vorbild für uns alle.
Besonders schmerzlich dieser Verlust.
Helmut Schmidt war schon immer da; 1962, als meine Klassenkameraden aus Finkenwerder wegen der Flut nicht zur Schule kommen konnten, aber alle überlebten; als wir in Frankfurt viele Wochenenden auf der Zeil demonstrieren gingen und Freunde verhaftet wurden; und die letzten Jahrzehnte in meiner Lieblingszeitung, der Zeit. Ich war erst oft gegen ihn, dann oft für ihn – und immer gab er uns etwas zu denken. Unfassbar, dass er nicht mehr da ist.
Danke, Helmut Schmidt!
In Demut betrauere ich den Tod von Helmut Schmidt. Einem Mann, der so wie er war, mir eine politische Richtung und eine Grundeinstellung vorgelebt hat. Ich danke Ihnen, Herr Schmidt, zutiefst…
Es nimmt mir immer wieder mal fuer einen Moment die Luft die letzen Tage: Helmut Schmidt ist wirklich gestorben!
Ich wurde erst geboren als er gerade Kanzler wurde, doch ich lernte frueh zuhause, dass er jemand Besonderes war; und im Alter wurde er besser.
Irgendwie war es doch immer einfach troestlich zu wissen, dass er da war – als Orientierungpunkt, Ratgeber, Erfahrungshalter, rule-breaker und Vorbild – auch wenn er das nicht sein wollte.
Es ist ein unendlicher Verlust. Fuer das Land, fuer die politische Oeffentlichkeit, fuer die danach Kommenden – er hinterlaesst eine grosse Stille.
Mein Vater, der leider schon vor ihm verstarb, haette seinen Tod sehr bedauert, so moechte ich auch in seinem Namen schreiben.
Meines tiefes Mitgefuehl seinen Angehoerigen und Freunden, und der Zeit Redaktion.
Niemals zuvor (und wohl auch in Zukunft nicht nochmal) habe ich bei der Nachricht ueber den Tod eines Politikers Traenen vergossen.
Danke, Herr Schmidt, dass Sie da waren, ich werde Sie nicht vergessen!
Und ihr habt auch nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.
Johannes 16.22
Ein großer und großartiger Mensch ist von uns gegangen. Es wird schwierig bis unmöglich, diese Lücke zu füllen. Ich empfinde tiefe Dankbarkeit dafür, dass wir ihn hatten und ihm so lange zuhören durften.
Nicht alles war richtig
nicht alles war gut
stets geleitet von Umsicht
immer erfüllt von Gefühl
Ein großer Mensch ist nicht mehr unter uns. Einer, der wusste wo es lang ging. Einer, der sich während seiner politischen Karriere immer hinten an stellte. Einer, der sich dem großen Ganzen verschrieben hatte. Die Welt ist ohne ihn ärmer und kälter geworden. Ich bin traurig und mein Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.
in schwierigen situationen war er ein fels in der brandung, für viele hamburger hat dies eine sinnbildliche bedeutung.
sie werden sein entschlossenes handeln in dieser zeit nie vergessen, weil es vielen dieser menschen schlicht das leben gerettet hat.
ich persönlich habe es genossen ihn im fernsehen zu sehen, den letzten wahren rebellen der modernen mediengesellschaft, der sich entgegen aller verbote und bewegungen in der gesellschaft in studios und säle setzte und genüsslich eine zigarette nach der anderen konsumierte.
wütende protestbriefe von vehementen nichtrauchern oder die tatsache dass bei tv-aufzeichnungen zwei berufsfeuerwehrleute anwesend sein mussten wurden dabei mit einem charmanten lächeln „ignoriert“.
bei diesen gelegenheiten konnte man dann den wunderbar scharfen witz und die tiefe intelligenz dieses mannes bewundern. wobei sich gerade mit zunehmendem alter auch eine zunehmende diplomatie ausmachen lies, wenn er z.b. gebeten wurde seine meinung über politikerkollegen abzugeben.
seine klaren , präzisen und vor allem kurzen einschätzungen der europäischen – und auch der weltpolitischen lage würde ich vielen politikern wünschen und sollten gerade in der jetzigen zeit ein beispiel für unsere regierung sein. das wird fehlen.
ruhe und frieden auf der nun kommenden reise mit der langjährigen gefährtin……….