Der Altbundeskanzler und ZEIT-Herausgeber Helmut Schmidt ist tot. Er starb am 10. November 2015 im Alter von 96 Jahren in seinem Haus in Hamburg.
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Helmut, el político de la “ H „, Humano, Humilde, Histórico … ¡un Grande entre los Grandes! Se va un personaje ejemplar, su estilo de vida y generoso servicio público le convierten en un ser excepcional … ¡Gracias y hasta siempre! ( Corresponde a Diez Zeit mantener vivo y permanente el legado y acertada visión político-social del gran Helmut).
Kiel , Rathausmarkt, 26.Juni 1982.
Eine große Menschenmenge wartete auf das Eintreffen von Helmut Schmidt, der anlässlich eines Abendessens im Kieler Rathaus für die Regierungschefs der nordischen Länder auf Einladung des damaligen Ministerpräsidenten Gerhard Stoltenberg im Rahmen der Kieler Woche eine Tischrede halten soll.
Ich, damals knapp sechzehn Jahre alt, umringt von meist unzufriedenen Bürgern, die sich über die Politik, die Sozialdemokraten und Helmut Schmidt echauffierten.
Der Konvoi mit dem Bundeskanzler traf ein, hält schräg vor uns.
Schmidt stieg aus, setzte seine Prinz-Heinrich-Mütze auf, winkte kurz.
Die Menge skandierte: “ Helmut, Helmut, …!“
Besonders diejenigen, die soeben noch aufgeregt meckerten, stimmten frenetisch in den Chor ein.
Schmidt verschwand staatsmännisch im Rathaus ….. und ich nach Hause.
Sein Charisma strahlt bis heute.
Der letzte bedeutende Mensch in Deutschland,
der sagte was er für richtig hielt und
der tat was er für richtig hielt.
Diese Tugenden sind nun endgültg ausgestorben.
Estadista, político, pensador, escritor, de gran corazón, ejemplar, eficaz, humano, honesto, comprometido … un europeista al ciento por ciento. Supo ser y estar. Expresamos nuestro dolor y le damos las gracias. Adieu mon ami …!
Mit elf jahren war ich sehr traurig, als Willy Brandt nicht mehr Kanzler war. In den danach folgenden Zeiten des immer noch kalten Krieges war ich dann froh, dass Helmut Schmidt als Kanzler unsere Geschicke lenkte. Ich lehnte die Atomkraft ab und fand die Argumente der Friedensbewegung damals einleuchtender, war also gegen Ende seiner Kanzlerschaft überwiegend nicht mit seiner Politik einverstanden. Dies ändert nichts an meiner Hochachtung für Helmut Schmidt, der Spitzenpolitiker wurde, weil er es konnte und danach eine sehr lange Zweitkarriere als Ratgeber, Denker, Weiser und Mentor folgen lies. Diese allein ist mehr wert, als 50 andere Kleingeister in Politik und Gesellschaft an prominenter Stelle so hinkleckern. Im Gegensatz zu manch anderen gierigen Menschen hatte Helmut Schmidt es nicht nötig, sich meistbietend, womöglich schon zu Dienstzeiten eingefädelt, an eine Firma zu verkaufen. Ich danke ihm für die bisherige lebenslange geistige Begleitung und Anregung und wünsche dem Genossen Helmut Schmidt, dass er in Frieden ruhe möge.
Er war für mich (Jahrgang 1954) DER prägende Politiker. Willy Brandt fürs Herz („Mehr Demokratie wagen“) – Helmut Schmidt für den Verstand („Wir beschränken uns auf das Machbare“).
Unter seiner Führung fühlte ich mich gut regiert, vertraute ihm. Die meisten seiner Entscheidungen konnte ich nachvollziehen („Das hat sich der Schmidt bestimmt gut überlegt“). Nach dem 1. Oktober 1982, als die inzwischen nun schon 66 Jahre alte Bundesrepublik „Halbzeit“ hatte, konnte ich diese Einschätzung nur sehr selten treffen.
Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt des Bundeskanzlers versäumte ich kaum einen der Fernsehauftritte und las sehr viele seiner Zeitungsbeiträge und Interviews. Seine Statements gaben mir im grauen Politikalltag der letzten mehr als 30 Jahre immer wieder Hoffnung, dass sein scharfer Intellekt auch bei anderen deutschen und europäischen Führungspersönlichkeiten fruchten würde – leider meist vergeblich.
Obwohl wir alle bei seinem biblischen Alter in den letzten Jahren immer mit seinem Tod rechnen mussten, habe ich diesen Tag trotzdem gefürchtet, beinahe verdrängt.
Nun ist dieser Tag am 10. November 2015 eingetreten und wir haben Helmut Schmidts Stimme für immer verloren – nie wird er wieder zu aktuellen Ereignissen Stellung beziehen können und uns begleiten, ermahnen, Mut machen – und des Öfteren auch zurechtweisen…
Doch dank der modernen Medientechniken bleibt er präsent: im Internet, auf DVD, in den Archiven der Printmedien, die uns meist kostenlos zugänglich sind. So können wir weiterhin von seinen hinterlassenen Erfahrungen profitieren und auch ich werde mich mit Sicherheit in Zukunft immer wieder fragen: „Was hätte Helmut Schmidt dazu gesagt“ und dann versuchen, mir nun selbst eine Antwort zu geben.
Als Konrad Adenauer starb, war ich 13 Jahre alt und spürte als Kind/Junge die Trauer, ohne sie politisch und historisch einordnen zu können. 48 Jahre später fühle ich erstmals wieder diese fast ungeheure, ehrliche, oft überwältigende Trauer bei großen Teilen der deutschen Bevölkerung, in Europa und darüber hinaus.
Wir werden Helmut Schmidt niemals ersetzen können. aber wir alle können versuchen, sein politisches Erbe zumindest für uns selbst zu nutzen und den großen Herausforderungen unserer Gegenwart und Zukunft mit Verstand und kühlem Kopf zu begegnen – auch wenn das sehr schwer werden dürfte…
Wenn wir das schaffen, wäre Helmut Schmidt einigermaßen zufrieden mit uns und hätte mit seinem politischen Wirken und seiner Persönlichkeit weit über den Tod hinaus viel erreicht.
Er war einer der wenigen, der das „Volk der Dichter und Denker“ beispielhaft repräsentierte. Ich werde ihn nie vergessen und er wird immer eines meiner beiden Vorbilder bleiben (das andere war meine Großmutter, 1888-1984).
Adieu, Helmut Schmidt – und meinen Dank für sehr, sehr vieles!
Er wuste wie die Welt funktioniert,und er hat es uns vermittelt.
Und wer vermittelt es uns nun?
Wir waren so berührt von seinem Tod und haben geweint, obwohl wir ihn nicht kannten. Er war bewunderswert, stark und aufrichtig und so ganz anders als heutige Politiker, die keine Meinung vertreten, wenn diese sie Stimmen kosten könnte. Danke, für alles was er für uns getan hat! Er hat Verantwortung übernommen und Charakter gezeigt. Durch ihn haben wir uns in dieser Welt sicherer gefühlt – bis zuletzt. Wir trauern mit seinen Angehörigen und sprechen unser aufrichtiges Beileid aus. Ruhe in Frieden.
Als ich Herrn Schmidt zum ersten Mal sah, war ich 21 Jahre alt und befand mich als Wehrpflichtiger gerade bei der Bundeswehr. Ich war bei der Sturmflut 1962 in und um Hamburg herum eingesetzt. Ich erinnere mich, dass die Organisation erst richtig funktionierte als Herr Schmidt die Sache in die Hände nahm. Seitdem bin ich ein großer Verehrer dieses geradlinigen, ehrlichen, aber auch mit Ecken und Kanten und mit einem großen Herzen ausgestatteten Menschen!
Nun bin ich 75 Jahre alt und muß erleben, wie ein so großartiger Mann-obwohl vorauszusehen-von uns ging.
Ich bin traurig, tieftraurig. Einen wie „Ihn“ werden wir nie wieder erleben dürfen.
Möge unser aller Gott „Ihn“ gnädig in sein Reich aufnehmen. Ich bete für „Ihn“!
Meine Hochachtung Herr Schmidt. Leben Sie wohl!
Ich bin von tiefer Trauer erfüllt. Danke Helmut Schmidt. Du hast mir erklärt, warum und wie man politisch denken muss.
Und von Segler zu Segler: Mir ist ein Kompass verloren gegangen. Aber hinterm Horizont geht’s weiter und ich hoffe, Sie dort wieder zu sehen.
Sail away..