Der Altbundeskanzler und ZEIT-Herausgeber Helmut Schmidt ist tot. Er starb am 10. November 2015 im Alter von 96 Jahren in seinem Haus in Hamburg.
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Mich trifft der Tod von Helmut Schmidt so ungeheuerlich, ich verstehe die Welt nicht mehr. Ich gebe zu, ich bin total überwältigt von dem Ereignis obwohl man ja absolut täglich oder wöchentlich damit rechnen musste aber trotzdem, es zieht mir buchstäblich die Füße weg. Er hat mich über mehr als ein halbes Jahrhundert fast immer positiv begleitet. Es trifft mich komischerweise wesentlich mehr, es ist mir fast peinlich es zuzugeben, wesentlich mehr als der Tod meines Vaters. H. S. war wesentlich an meiner Politisierung beteiligt, ähnlich den 68ern, die SZ, DIE ZEIT…… Wenn ich an das Gesabbere und Geseiere seines Nachfolgers, und auch seiner späteren Nachfolgerin denke dann kommt mir das Große Kotzen. Er war vielleicht wie so ein Übervater, obwohl ich auch immer wieder nicht einverstanden war mit seinen Entscheidungen. Ich war in Bonn 1981 ? im Hofgarten einer der 500 Tausend, die gegen „seinen“ Nato-Doppelbeschluß demonstriert hat , gegen die weitere Aufrüstung mit Pershing Raketen etc.,und damit war ich wahrscheinlich zu einem kitze..kitze…kleinen winzigen kleinen Teil mit an seinem Scheitern mitschuldig das durch die schäbigen und charakterlosen und machtgeilen Machenschaften der verdammten FDP forciert wurde. Er war gegen die 68er, für mich war das ein wichtiger Meilenstein in meinem Leben. Er sah dies eher als eine Ursache für die späteren Verheerungen der RAF Ich habe von einem Piloten und von einer Stewardess erfahren, dass er unglaublich arrogant sein konnte und war. Und trotzdem, jetzt sitze ich vollkpmmen aufgelöst am PC und schreib mir meine Trauer von der Seele weil ich nicht anders kann. Ich habe jedes Interview mit ihm genossen und habe ihn bewundert für seine Verbindung mit seiner Frau das über 7 Jahrzehnte Bestand hatte. Ich habe seine Unbeirrbarkeit bewundert diese Unbeirrbarkeit, die aber aber nie in Sturheit endete, seine Tatkraft die sich aber nie im populistischem Aktionismus auflöste.. Es ist einfach ein Stück Leben das mir jetzt wegbricht, so zumindest mein Gefühl. Wenn du mir das vor einiger Zeit prophezeit hättest dann hätte ich das niemals für realistisch gehalten.
Danke Helmut!
Ein klarer Geist und ein offenes Wort. Und eine dingliche Bescheidenheit.
Helmut und Loki Schmidt – das war etwas Besonderes in der neueren Geschichte Deutschlands.
Jetzt können sie den ganzen Kladderadatsch vergessen und gemütlich eine paffen. Raucht für mich eine mit – ich komme auch. Aber vorher habe ich noch ein paar offene Worte zu reden …
“Wie ein Blatt
vom Baume fällt,
so fällt ein Mensch
aus seiner Welt.
Die Vögel singen weiter …“
Matthias Claudius
Ein großer Mann verläßt uns heute.
Es war mit sein Verdienst, dasz wir in einer friedlicheren Welt erwachsen werden konnten als unsere Vorfahren. Seine Werte und seine Kraft diese um – und auch durchzusetzen sind Wegweiser für alle Verantwortlichen jetz und in der Zukunft.
Ich verneige mich in Dankbarkeit
Wenn ein Mensch geht, bleibt eine Lücke.
Bei manchen ist sie größer, bei anderen kleiner.
Heute ist eine sehr große Lücke entstanden.
Ich möchte mein Mitgefühl der Familie, allen Freunden und Feinden ausdrücken.
Ich verbeuge mich vor unserem größten Staatsmann und Menschen. Du gabst mir vieles. Die Welt ist ärmer geworden. Ruhe in Frieden.
Meine Mutter, die längst verstorben ist, sagte über Schmidt, er sei der beste Kanzler gewesen, den Deutschland je hatte und so einen gäbe es nicht mehr.
Als ich mich sehr viele Jahre später mit der Geschichte unseres Landes zu Zeiten meiner frühesten Kindheit (in den 1970ern) beschäftigte und erkannte, welche Gefahren dem Rechtsstaat und der Demokratie damals drohten, und das einige wenige Politiker mit Schmidt an der Spitze diese gefährlichste Krise in der damals noch jungen Geschichte der Republik fast ohne dauerhaften Schaden für das Land meisterten, da begriff ich, was sie meinte.
er hat mich ein ganzes leben lang begleitet. wie ein kompass die richtung angezeigt, man konnte sich darauf verlassen, wie die sterne, die nachts erscheinen. jetzt ist er selbst einer. ruhen sie in frieden, herr schmidt.
Helmut Schmidt – der Mann hat mein poltisches Bewusstsein geweckt. Ich war zwölf, dreizehn Jahre alt, als die RAF Deutschland terrorisierte und sich Helmut Schmidt nicht erpressen ließ.
Die Entscheidung, das Flugzeug in Mogadischu zu stürmen, hätte sie Helmut Kohl, Gerhard Schröder oder Angela Merkel auch so getroffen? Ich glaube nicht. Diese Kanzler waren und sind kompromissbereiter. Der Altkanzler hat sich nie verbiegen lassen, dafür habe ich ihn bewundert.
Auch für seine Qualmerei im Fernsehen, obwohl diese schon lange ein NO GO war.
Ich habe einigen Debatten im Bonner Bundestag beiwohnen dürfen, als Helmut Schmidt Kanzler war. Das waren unvergessliche Erlebnisse, ebenso die Teilnahme an den Demonstrationen gegen den NATO-Doppelbeschluss. Wobei ich aus heutiger Sicht sagen muss: Der Altkanzler hatte Recht.
Lieber Herr Schmidt, mögen Sie in Frieden ruhen.
Der Tod von Helmut Schmidt macht sehr traurig.
Ich bewundere diesen hanseatischen Mann als Vorbild in Politik und Öffentlichkeit:
Ehrlichkeit und Direktheit, unermüdliche Schaffenskraft und Disziplin auch im hohen Alter, dazu die Fähigkeit des scharfen und genauen Formulierens, ohne persönlich zu beleidigen.
Er ist sich als Politiker treu geblieben und hat Entscheidungsstärke gezeigt, als „die richtige Entscheidung“ kaum möglich war (Schleyer/Mogadischu) – trotz der persönlichen und auch öffentlichen Konsequenzen.
Über das Privatleben der Familie Schmidt kann ich nicht urteilen, ich sehe nur den Politiker und Publizisten Helmut Schmidt.
Ein großer Mann ist aus dem Leben geschieden. Ich werde ihn vermissen.
Ruhe in Frieden.