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Die ultimative Dax-Wette zum Fünften

 

HERDENTRIEB-Leser der ersten Stunde kennen sie schon: die ultimative Dax-Wette. Anfang des Jahres wetten Marcus Rohwetter und ich, wo der Dax am Jahresende steht. Und von Jahr zu Jahr wird die Wette relevanter, weil einfach die Zeitreihe länger und dadurch die Aussagekraft signifikanter wird.

Die Wette ist mein Albtraum, weil ich Jahr für Jahr unter Beweis stelle, dass der Finanzmarktexperte der ZEIT regelmäßig schlechter tippt als sein Kollege, der kein Finanzexperte ist. Marcus ist der Einzelhandelsfachmann der ZEIT, schreibt über so langweilige Dinge wie gentechnisch veränderte Nahrungsmittel, Gammelfleich und stinkenden Fisch. Und trotzdem sind seine Dax-Prognosen regelmäßig besser. Inzwischen schulde ich ihm vier Flaschen Champagner. Dieses Jahr wollen wir anfangen, sie auszutrinken.

Unsere Wette für Ende 2007: Marcus sagt 6.980 und ich 7.200 Dax-Punkte. Zum ersten Mal bin ich optimistischer als Marcus. Für alle Zocker: das ist ein eindeutiges Verkaufssignal. Wahrscheinlich wird der Dax dieses Jahr keine Freude machen! Allerdings will ich ein wichtiges Detail nicht verschweigen. Marcus hat im vergangenen Jahr alle seine Aktien verkauft, weil er Hausbesitzer geworden ist und Eigenkapital benötigte. Vielleicht ist er ja deshalb so pessimistisch.

Hier die Begründung von Marcus:
In den paar Jahren der Börsenbeobachtung habe ich eines gelernt: Es gibt stets gute Gründe für eine Prognose – und mindestens ebenso gute Gründe für die gegenteilige Annahme. Nicht vorhersehbar sind Künstlerpech, Katastrophen und sonstiges Chaos, was jede noch so ausgeklügelte Idee im Handumdrehen wieder versauen kann. Die Chance, dass in den folgenden 365 Tagen etwas Unvorhergesehenes passiert ist größer, als das die ganze Zeit über rein gar nichts geschieht. Man kann also jede Menge Nachdenk-Zeit sparen, in dem man einfach irgendeine Zahl in den Raum stellt. Sagen wir: Der Dax steht Ende 2007 ziemlich genau bei 6980 Punkten. Warum? Keine Ahnung. Aber warum eigentlich nicht?

Meine Begründung habe ich gemeinsam mit Dieter Wermuth hier abgegeben.