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Ölpreis – das Schlimmste ist vorüber

 

Donnerstag Abend hat der Ölpreis in New York mit 50 Dollar gekämpft (wie ich übrigens Ende Dezember schon vorausgesagt habe). Das Fass Rohöl war damit so billig wie zuletzt im Mai 2005 und rund 40 Prozent billiger als im Sommer vergangenen Jahres sowie rund 20 Prozent billiger als zum Jahreswechsel. Das ist eine beeindruckende Konsolidierung, eigentlich sogar ein kleiner Crash. Doch nun dürfte das Schlimmste ausgestanden sein.

Der milde Winter hat die Spekulanten auf dem falschen Fuß überrascht. Jetzt rennen alle gleichzeitig zum Ausgang und verkaufen so gut es geht ihre Longpositionen, also ihre Wetten auf steigende Preise. Das drückt den Preis immer weiter nach unten. Doch ich glaube, dass der Wendepunkt in Sicht ist. Gut möglich, dass der finale Ausverkauf noch bevorsteht, aber das war’s dann.

Warum? Weil sowohl von der Angebots- als auch der Nachfrageseite starke Kräfte stabilisierend wirken: Der kräftige Anstieg des Ölpreises bis zur Jahresmitte 2006 hat das Wachstum der Ölnachfrage auf nur noch ein Prozent verringert. Doch jetzt dürfte durch den Ölpreisverfall zum einen das Wachstum der Weltwirtschaft wieder angekurbelt werden, zum anderen wieder verschwenderischer mit Öl umgegangen werden. Deshalb halte ich die Schätzungen der meisten Analysten, dass das Wachstum der Ölnachfrage sich wieder auf 1,75 Prozent beschleunigt für realistisch.

Auf den Angebotsseite rentieren sich inzwischen erste Ausbeutungsprojekte nicht mehr. Noch wichtiger: die OPEC wird angesichts des Preisverfalls mit der bislang in Hinterzimmern diskutierten Kürzung in Höhe von 500.000 Barrel pro Tag ernst machen.

Mehr zu den Aussichten für Metalle, Aktien, Anleihen und Wechselkurse in meinem monatlichen Ausblick: Wermuth’s Investment Outlook*)

Wermuth’s Investment Outlook – January 2007 (pdf, 239KB)

*) Unser Hirte Dieter Wermuth wird von nun an einmal monatlich seinen ausführlichen Investment Outlook zunächst kostenlos auf HERDENTRIEB einstellen. Die Einschätzungen erscheinen auf englisch und sind als pdf-file abzurufen (heu).