Lesezeichen
‹ Alle Einträge

Die Chicago-Boys entdecken die Ungleichheit

 

Ich habe es zusammen mit dem Kollegen Marc Brost schon vor einiger Zeit geschrieben, Raghu Rajan, Ex-Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds und seines Zeichens freshwater Ökonom aus Chicago sieht es ähnlich:

„of every dollar of real income growth that was generated between 1976 and 2007, 58 cents wenth to the top 1 percent of households“

zitiert Martin Wolf aus Rajans neuem Buch, und weiter:

„the political response to rising inequality was to expand lending to households, especially low-income ones“

Weil die Amerikaner kein ordentliches Geld mehr verdienen konnten, hat man ihnen Kredite aufgeschwatzt, um die Nachfrage dort (und letztlich in der ganzen Welt) irgendwie aufrechterhalten zu können. Wie man es dreht und wendet: Die durch praktisch alle Analyse bestätigte wachsende Ungleichheit ist nicht nur ein moralisches Problem, sondern eine wesentliche Ursache unserer Kalamitäten.

Deshalb: Nicht in der Bankenregulierung, sondern in der Marko- und Verteilungspolitik liegt der Schlüssel zur Verhinderung künftiger Krisen.