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Der Leitartikel, den die FAZ nicht drucken wollte

 

59600 Euro Vermögen

Die neuesten Daten der Bundesbank zur Geldvermögensbildung sprechen eine deutliche Sprache. Im zweiten Quartal stieg der Geldvermögensbestand der privaten Haushalte auf 4768 Milliarden Euro. Das ist der höchste Wert seit der Wiedervereinigung. Das ist schrecklich viel, wie eine Umrechung pro Kopf zeigt: Jedes Neugeborene beginnt in Deutschland sein Leben mit 59 600 Euro Vermögen.

stattdessen druckten die Kollegen das:

100 000 Euro Schuld

Die Älteren haben Schulden von 1,8 Billionen Euro für Bund, Länder um Gemeinden aufgetürmt. Insgesamt hat das Land – noch ohne Euro-Garantien – 8 Billionen Euro Schulden und Verpflichtungen. Das ist schrecklich viel, wie folgenden Umrechnung pro Kopf zeigt: Jedes Neugeborene in Deutschland beginnnt sein Leben mit 100 000 Euro Schulden.

Die Schulden des einen sind das Vermögen des anderen und welche Betrachtung man sich aussucht, hängt vom Erkenntnisinteresse ab. Oder von der wirtschaftspolitischen Grundüberzeugung. Jedenfalls ist nicht Deutschland arm wie eine Kirchenmaus, sondern der deutsche Staat – und ich hätte schon ein paar Ideen, wie er seine Kassen wieder auffüllen und den Gegensatz zwischen öffentlicher Armut und privatem Reichtum überwinden könnte.

Die Differenz zwischen den 1800 Milliarden und den 8000 Milliarden ist natürlich die so genannte implizite Staatsverschuldung – ein überaus fragwürdiges Konzept. Lässt man sie außen vor, stünden dem Vermögen von 59600 Euro sogar nur eine Schuld von 22500 Euro entgegen.

Don’t worry, be happy!