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Treffer und Fehlschläge

 

Wie immer um diese Jahreszeit ziehe ich mich für einige Wochen zum Familienbesuch auf die Südhalbkugel zurück. Eine gute Gelegenheit also, das Jahr Revue passieren zu lassen und die wichtigsten Thesen in meinen Beiträgen einem kurzen Realitätscheck zu unterziehen.

Der größte Patzer war sicherlich die Einschätzung, Griechenland habe nur ein Liquiditäts-, aber kein Solvenzproblem. Daneben lag ich auch mit der These, die Krise werde sich durch die Errichtung des EFSF beruhigen. Auch die Bankenrettung sehe ich heute etwas differenzierter und meine Begeisterung für die Rationalität der Politik als Korrektiv für die Irrationalität der Märkte ist auch ein wenig gewichen.

Berechtigt erscheint hingegen die Warnung vor der Ansteckungsgefahr durch die Gläubigerbeteiligung und vor den Folgen Bankenrekapitalisierung. Auch die Kritik an der Target-2-Debatte war wohl nicht ganz daneben, schließlich hat Hans-Werner Sinn einige der zentralen Einwände übernommen (unter anderem das Argument, dass die zunehmende Inanspruchnahme von Zentralbankliquidität in der Peripherie nicht zu einer Kreditverknappung in Deutschland führt). Eine ziemliche Punktlandung war die Wachstumsprognose für Deutschland von drei Prozent aus dem Dezember 2010. Und von der Inflation ist bislang auch nichts zu sehen.

In diesem Sinne: Frohes Fest!