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Wenn’s ums Geld geht, Sparkasse?

 

Eigentlich bin ich ja ein Freund des Drei-Säulen-Modells im deutschen Finanzsektor inklusive des öffentlich-rechtlichen Bankenlagers. Aber was Sparkassenchef Georg Fahrenschon da laut FAZ zu sagen hat, stimmt mich nachdenklich:

Es ist nun ganz wichtig, dass die Notenbank den Punkt erkennt, wo man die hohe Liquidität wieder aus dem Markt herausnimmt“, mahnte Fahrenschon im Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) aus Anlass des Weltspartages. Auch müssten die Länder in Europa „wirklich mit dem Sparen“ beginnen. „Nur dann nimmt die Geldmenge wieder ab, und die Vermögen der Sparer nehmen wieder zu. Dann werden auch die Zinsen wieder steigen“.

Die Länder in Europa sollen also wirklich mit dem Sparen beginnen. Und was macht Griechenland, wo das Strukturdefizit seit 2009 laut OECD von 16,4 auf 1,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gesenkt wurde? Das entspricht einer Reduktion um 16,6 Prozentpunkte und kommt wahrscheinlich der größten Kürzungsorgie der Wirtschaftsgeschichte gleich? Oder Spanien, mit einem Rückgang um immerhin 5,0 Punkte? Oder Irland mit 6 Punkten? Deutschland hat im Rahmen der Agenda gerade einmal 2,9 Punkte eingespart – und dafür ein Jahr länger gebraucht.

Und wenn also gespart wird, dann nimmt die Geldmenge wieder ab und dann steigen die Zinsen. Aber steigen die Zinsen nicht in der Regel, wenn Geld mehr auf Pump ausgegeben wird, weil dann der Kapitalmarkt stärker beansprucht wird? Und welches Modell hat Fahrenschon im Kopf, wenn er sagt, dass Sparen die Geldmenge verringert?

Wenn das die makro-ökonomische Kompetenz der Sparkassen ist, dann sollte man überlegen, sein Geld lieber zur Deutschen Bank zu bringen. Die verstehen wenigstens was davon.