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Die Linke und ihre Zweckgemeinschaft mit den Mullahs

 

Ein Teil der iranischen Exil-Linken beginnt, sich gegen die Feministinnen zu wenden, deren Bücher über die Lage der Frau im Iran im Westen viel gelesen werden. Zuerst ging es nur gegen Azar Nafisi, deren „Lolita lesen in Teheran“ auch hierzulande ein Erfolg war.

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Azar Nafisi

Jetzt versuchen vier jüngere Wissenschaftler,die ganze Richtung der Emanzipationsprosa zu diffamieren. Titel ihres Essays: „Ein Genre im Dienst des Empires. Eine iranisch-feministische Kritik der Diaspora-Erinnerungen“.
Das Argument: Diese Berichte von Frauenschicksalen im Iran stünden letztlich im Dienst der amerikanischen Imperialismus, wie überhaupt der ganze Diskurs der Menschen- und Frauenrechte. Die unterdrückte iranische Frau sei bloss ein „Konstrukt“ des westlichen Blicks und ein Vorwand für den nächsten Krieg.
Das alles wird in postmoderner Terminologie durchargumentiert. Am Ende hat man den Eindruck, dass es im Iran keine Gefängnisse voller Frauen gebe. Dass dies vielmehr alles nur Propaganda-Erfindungen böser Imperialisten seien.

Schöner hätte der Revolutionsführer das Geschlechter- Apartheidssystem auch nicht verteidigen können.

Kann man nicht gegen einen Angriff auf Iran sein und zugleich die schändliche Unterdrückung der Frauen im Iran anprangern?

Warum entscheidet sich die so genannte antiimperialistische Linke im Zweifelsfall immer für die Tyrannen? Und was bitte ist daran überhaupt links?

Erst letzte Woche sind drei Feministinnen in Iran verhaftet worden, die eine Unterschriftenkapagne für Frauenrechte gestartet hatten. Dazu kein Ton von seiten der tapferen Anti-Imperialisten.