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Ja, wir sind assimiliert

 

Zu meinem Text von letzter Woche und zur Zeit-Umfrage schreibt mir ein Leser :

„Es ist unsere ganz eigene Identität, die uns ausmacht. Eben diese, die durch keine andere ersetzbar ist. Vielleicht sind wir „überintegriert“, „deutlich deutsch“. Deutscher als ein Deutscher oder eine Deutsche. Wir tragen den Stolz in uns – fern von jeglicher Vergangenheit. Wir sind nicht belastet. Wir wissen, dass Deutschland in der Vergangenheit Belastungsgrundlagen geschaffen hat, sehen jedoch die Deutschen in der Gegenwart und erleben sie auf human und sozial sehr hohem Niveau. Alle, so wie sie sind. Mit ihren Unterschieden, ihren Dialekten und ihrem Ehrgeiz. Nehmen wir mal die Bayern, sie sind authentisch, sie sind die deutlichsten Deutschen könnte man meinen. Aber ehrlich und direkt muss man auch dazu sagen. Deshalb ist Roland Koch eigentlich ein Bayer, er weiß es nur nicht. Die „Hardliner, die Dinge ansprechen, welche in den Köpfen des Volkes für Unruhe sorgen, brauchen wir genauso, wie die Köpfe, die Deutschland vor allem in der Sozialdemokratie und bei den Grünen präsentiert. Die aktuelle sozialdemokratische Perspektive ist natürlich eine Ausnahme.
Deutschland ist eine perfekte Integrationsbasis. Sie bietet diese Plattform jedem, der Interesse zeigt. Wer das nicht versteht, hat ein Defizit im Erkennen von Möglichkeiten. Und es ist eindeutig: Die Sprache öffnet alle Türen. Sie ist der Schlüssel zum Erfolg. Das kann man wohl weltweit übertragen. Wenn man die Haupttür geöffnet hat, stehen weitere Türen offen. Niemals habe ich in den 40 Jahren Deutschland eine große Benachteiligung erfahren. Die kleinen Dinge, die Schikanen in der beruflichen Ausbildung oder die in der Kindheit erlebten Probleme sind nicht der Rede wert.

Ja, wir sind assimiliert. Wir sind deutsch. Wir können nicht anders. Schon gar nicht in der Türkei. Wir müssten dort Integrationsseminare wahrnehmen, um unser Leben als Türken führen zu können. Nur würde uns das nicht unbedingt zufrieden stellen, denn unsere demokratische Sozialisation hat uns geprägt, und wird uns weiterhin im Denken und Empfinden leiten. Nicht zu unterschätzen sind die sozialen Kontakte. Die Freunde und die Familie. Denkstrukturen, die unisono sind, die die gleiche nonverbale Sprache sprechen. Eigentlich ist alles super. Hoffentlich bleibt es auch so!