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Keine religiöse Entschuldigung für Attentat auf Westergaard

 

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) hat gegenüber der dpa das versuchte Attentat auf den dänischen Karikaturisten Kurt Westergaard verurteilt. «Für eine kriminelle Handlung darf es keine religiöse  Entschuldigung geben», sagte der ZMD-Vorsitzende Ayyub Axel Köhler am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur dpa in Köln.

Sehr schön. So weit jedenfalls.

Aber dann das:

Das der Tat zugrundeliegende Motiv zeige aber, wie schmal der Grat zwischen Meinungsfreiheit und der Verletzung religiöser Gefühle sei.

Soll heißen? Si tacuisses, Westergaard? Er hat also doch die „religiösen Gefühle“ verletzt und hätte seine Karikatur besser unterlassen?

Das ist schon wieder das übliche Herumeiern des ZMD. Herr Köhler muss die Karikatur Mohammeds mit dem Bombenturban natürlich nicht goutieren. Er hat aber die Aufgabe, den Muslimen zu vermitteln, dass sie mit so etwas schlichtweg zu leben haben, wie alle anderen Gläubigen auch. Wenn er nun suggeriert, zwischen Meinungsfreiheit und Verletzung religiöser Gefühle gebe es einen „schmalen Grat“, den man nicht überschreiten dürfe, dann ist das eben kein Bekenntnis zu unserer von der Verfassung garantierten Meinungsfreiheit – sondern ein sophistischer Versuch, sie einzuschränken.

Richtig wäre folgender Satz: Meinungsfreiheit schließt (leider) die Verletzung religiöser Gefühle (und des guten Geschmacks) mit ein.

Live with it, Umma!

Der Papst schafft es schließlich auch.

Aber das bringt Köhler nicht. Er wieselt nur wieder herum:

Problematisch sei, dass derartige Vorfälle in der Bevölkerung Ängste vor dem Islam anfachten, sagte Köhler. «Wir tun alles, was in unseren Kräften steht, um aufzuklären und rufen zur Mäßigung auf.»

Problematisch ist erst einmal, dass junge Muslime sich im Namen des Islam berechtigt fühlen, abscheuliche Morde zu planen und zu begehen. Aber Köhler denkt nur an die Islamophobie, das ist ein angenehmeres Thema.
Nun sei die Politik gefordert, solche Ängste und eine wachsende Islamfeindlichkeit einzudämmen. «Sonst droht eine Spaltung der Gesellschaft», mahnte er.

Das ist frech. Die Politik muss die „wachsende Islamfeindlichkeit eindämmen“?  Deshalb müsse das Thema Islamfeindlichkeit auf die politische Tagesordnung. Leider machten Politiker sich die Befürchtungen der Menschen aber oft zunutze, etwa vor Wahlen. Populistische Äußerungen, wie sie in der Debatte um ein Kopftuch-Verbot gefallen seien, seien wenig dienlich. Nötig sei eine «verbale Abrüstung» bei Politikern.
Na klar. Der Somalier mit Al-Kaida-Connections ist eigentlich ein Opfer von Islamophobie. Ebenso wohl der Nigerianer, der seine Unterhose sprengen wollte.
Denn:  Wenn aber Muslime als Fremdkörper in der Gesellschaft betrachtet würden, sei die Reaktion oft eine Abkapselung. Die Islamkonferenz könne einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass Muslime als Teil der Gesellschaft akzeptiert werden.

Immer sind die anderen schuld.

O Mann, und der spricht für die moderaten, vernünftigen Muslime!