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Auspusten bis die Birne platzt?

 

In rund vier Wochen ist Ostern. Diverse Horden von Gold-, Schmunzel- und Osterhasen bevölkern schon die Supermarktregale.  Glaubt man den Eierhändlern, müssen die Hühner jetzt Extraschichten einlegen.

Foto: AFP/ Getty Images

Wenn Ihr zum Osterfest frisch geschnitte Zweige mit selbst bemalten Ostereiern behängen möchtet, solltet Ihr bald mit der Produktion beginnen. Sonst gibt es Tage vor dem Fest nur noch Pfannkuchen und Rührei, um die ganzen Eier zu verarbeiten.

Ganz klassisch pustet man Eier aus, indem man mit einer Stricknadel oder einer dicken Stopfnadel unten und oben in das Ei ein Loch bohrt. Danach wird das Innere des Eis mit der Nadel ein bisschen verquirlt. Dann kommt der große Kraftakt: Setzt die Lippen an die Spitze des Eis und versucht das Gemisch aus Eigelb und Eiweiß heraus zu pusten.

Das ist anstrengend. Wie bei einem Luftballon, der nicht groß oder dehnbar genug ist. Der Kopf wird rot und röter,  die Atemluft immer knapper. Wer ganz viel Pech hat, dem zerplatzt die Eierschale durch den großen Druck und die Mühe war umsonst.

Leichter geht es, wenn Ihr die Eier nicht mit Lungenkraft, sondern mit Hilfe einer Spritze oder einer kleinen Pumpe freipustet. Entweder Ihr kauft Euch in der Apotheke eine möglichst große Spritze mit entsprechender Nadel, oder im Drogeriemarkt eine kleine Plastikpumpe speziell zum Auspusten der Eier.

Dann bohrt Ihr mit der Spitze oder der Nadel wieder zwei kleine Löcher in das Ei, zieht die Spritze mit Luft auf und presst sie dann vorsichtig durch das Ei. Ist das Gemisch aus Eiweiß und Eigelb komplett herausgeflossen, könnt Ihr noch ein paar Mal mit Wasser nachspülen, damit das Ei nicht nach ein paar Wochen unangenehm riecht.

Zum Bemalen der Eier mit Wasserfarben oder Filzstiften eignen sich besonders gut weiße Eier. Doch meistens gibt es nur braune Eier. Viele meinen, die kämen von den vielen Hühner mit braunen Federn. Das ist aber falsch! Nicht die Federfarbe der Hühner ist für die Färbung der Eier verantwortlich, sondern die Hühnerrasse. Leghornhühner legen weiße Eier, die in der Freilandhaltung oft anzutreffenden „Mistkratzer“ legen braune. Wenn sich die verschiedenen Rassen untereinander paaren und vermischen, können Hühnerzüchter nur an der Farbe der Ohrscheiben voraussagen, welche Farbe die Eier der jeweiligen Henne haben werden: Sind die Ohrscheiben weiß, wird die Henne ein weißes Ei legen. Ihre Kolleginnen mit roten Ohrscheiben legen dagegen braune Eier. Geschmacklich ist es egal, ob man ein weißes oder ein braunes Ei isst.

In Deutschland eher selten sie die grün-türkisfarbenen Eier des aus Südamerika stammenden Araucaner-Huhns. Für den Fall, dass es doch eine echte Osterhasenmalerwerkstatt gibt, wären die Hasen von dieser natürlichen Grundierung sicher entzückt.

Sandra-Valeska Bruhns