Lesezeichen
‹ Alle Einträge

Konferenz der Tiere 2010

 

© 2010 Constantin Film Verleih GmbH

Erich Kästner kennt Ihr alle. Als Autor schuf er Kinderbuchklassiker wie Emil und die Detektive, Das doppelte Lottchen und Das fliegende Klassenzimmer. 1949 schrieb er Die Konferenz der Tiere. Eine Geschichte, in der sich Tiere aus der ganzen Welt in einem Hochhaus versammeln, um eine bessere Zukunft zu planen. Obwohl die Geschichte nun über 60 Jahre alt ist, begeistert sie noch immer kleine und große Leser und ist fast Pflichtlektüre in der Schule. Doch der Inhalt der Geschichte ist so gut, dass sich Filmemacher getraut haben, die Geschichte mit anderen Voraussetzungen neu zu erzählen. Nun geht es um die Zerstörung der Umwelt und den Tierschutz. Als Trickfilm so gut gemacht, dass der Kinderfilm nun auf Platz 2 der deutschen Kinocharts steht.

Die Konferenz der Tiere, die Ihr jetzt im Kino sehen könnt, spielt in Afrika. Hier, im Okavango-Delta, passiert etwas ganz Dramatisches: Die Wasservorräte gehen zu Ende. Der Fluss führt kein Wasser mehr, es kommt kein Nachschub aus den Bergen. Durstig machen sich die beiden Hauptfiguren des Filmes, das kleine Erdmännchen Billy und der mächtige Löwe Sokrates, auf die Suche nach der Ursache. Und sie entdecken einen riesigen Staudamm, hinter dem sich das ganze kostbare Wasser sammelt. Es wird aufgestaut, damit die Urlauber eines neu gebauten Luxushotels genug Wasser haben. In ihrer ersten Wut stürmen Billy und seinen Freunde in das Hotel und mischen die Gäste ordentlich auf. An das kostbare Wasser kommen sie trotzdem nicht heran. Also beschließen sie alle Tiere zusammen zu trommeln und gemeinsam gegen den Staudamm zu kämpfen.
Auch wenn das Thema Umweltzerstörung und Bedrohung der Tiere ernst ist, ist der 3D-Animationsfilm alles andere als trocken und langweilig. Dazu sind einige Szenen viel zu komisch. Wenn das Pupsmonster loslegt, oder Termiten die Aktenberge von Politikern vernichten, die sich wieder einmal getroffen haben, um – erfolglos – über mehr Klimaschutz für die Erde zu sprechen.

© Dressler Verlag

Die Geschichte ist ganz schön weit weg vom Original, das Erich Kästner 1949 schrieb. Unter den Eindrücken des schrecklichen 2. Weltkrieges, der erst 1945 zu Ende ging, ist seine Geschichte eine Geschichte für den Frieden. In seiner Erzählung ruft Oskar, der große Elefant, alle Tiere zusammen, weil er Angst hat, dass die Menschen immer nur an Macht und Kriege denken und darüber die Kinder ganz vergessen. Seine Konferenz der Tiere ist ein inniger Wunsch der Tiere für die Kinder, die Erwachsenen von morgen, in einer Welt ohne Krieg und Gewalt leben zu dürfen. Was beide Geschichten verbindet ist die bittere Einsicht der Tiere, dass die Menschen sie nur ernst nehmen, wenn sie ein paar Tricks anwenden.

Vielleicht könnt Ihr Eure Lehrer auch davon überzeugen das Buch im Unterricht zu lesen und im Sachkundeunterricht über Umweltschutz un Wassermangel zu sprechen. Bis zum 21. November könnt Ihr noch am großen „Konferenz der Tiere“ Gewinnspiel teilnehmen. Als Hauptgewinn lockt ein „Whiteboard“ (das ist ein große Tafel die direkt an den PC Eurer Lehrer angeschlossen werden kann) für Euren Klassenraum.

Und wer sich nur an einem kalten, verregneten Samstagnachmittag im Kino prächtig amüsieren möchte, kann das auch ohne schlechtes Gewissen tun: Ein Teil der Eintrittsgelder ist für den Tierschutz.

Sandra-Valeska Bruhns