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Krimi im Frankfurter Städel Museum!

 

Der Hotelflur von Auguste Chabaud

Der französische Maler Auguste Chabaud ist bekannt. Nicht ganz so berühmt wie seine Zeitgenossen Picasso und Matisse, aber doch talentiert und bekannt genug, um sogar im Frankfurter Städel Museum ausgestellt zu werden. Ein großes Bild von Chabaud, das in dem Museum hängt, zeigt einen ziemlich rot gestrichenen Hotelflur. Zwei Zimmertüren und eine Treppe sind auch darauf zu erkennen. Eigentlich ziemlich langweilig. Vor allem für Kinder. Aber wenn man ganz genau hinsieht, entdeckt man einen Fuß, der mit dem dazugehörigen Bein eilig auf der Treppe nach oben verschwindet. Wem gehört dieser Fuß?

Das fragen sich nicht nur die Besucher des Museums, sondern vor allem Fritzi und Klara, zwei elfjährige Mädchen, die sich das Bild lange ansehen. Und Klara weiß sofort, wem der Schuh gehört: Dem Mörder. Aber wer wurde ermordet? Und warum?

Das denkt sich Fritzi jetzt aus. Sie schreibt einen spannenden Kunstkrimi und schickt den an die Frankfurter Tageszeitung. Denn die Redakteure haben für den besten von einem Kind geschriebenen Krimi, der im berühmten Städel-Museum spielt, 500 Euro als Preis ausgelobt. Von dem Geld könnte sich Fritzi endlich eine E-Gitarre leisten.

Doch dann kommt alles ganz anders und Mitschülerin Babs kopiert heimlich Fritzis Geschichte. Für diese dreiste Aktion bekommt sie auch noch den ersten Preis und Fritzi wird als Schummlerin dargestellt!

Die Enttäuschung ist groß, doch – „zickezacke Hühnerkacke“ – Fritzi und Klara lassen sich nicht unterkriegen und gehen wieder ins Museum. Denn mittlerweile gibt es eine Spur von Fritzis verschwundener Mutter, und die hat mit dem Bild vom Hotelflur zu tun.

Der Krimi von Karin Hagemann ist superspannend, zeigt, was eine echte Freundschaft alles bewirken kann und ist ein großer Spaß für alle Freunde und Feinde des hessischen Dialekts. Denn so, wie der Museumswärter babbelt, ist das wirklich nur in Frankfurt möglich! Dazu spielt die Geschichte im hier und jetzt und ist angenehm modern: Babs kopiert die tolle Geschichte von Fritzi mit ihrem iphone, Fritzi lebt mit ihrem Vater alleine und ihre Freundin trägt am liebsten Leggins (oder doch Jeggins?) zum kurzen Kleid.

© Fischer Schatzinsel

Wenn Euch die Idee gefällt, zu einem Bild die passende Geschichte zu schreiben, geht doch mal ins Museum und sucht Euch ein Bild aus. In Museen hängen viele Bilder die nur darauf warten eine passende Geschichte zu bekommen. Denn nicht immer ist uns Betrachtern klar, was der Künstler im Sinn hatte, als er das Bild malte.

Das Bild mit dem roten Hotelflur hängt ab 15. November übrigens im Neubau des Städel Museums, der dann endlich fertig ist und eingeweiht wird. Im Internet gibt es schon einen kleinen Ausblick: : http://www.das-neue-staedel.de/

Karin Hagemann
Das Geheimnis des Raben
12,95 Euro, ab 8 Jahre
Fischer Schatzinsel