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Eine neue Geschichte zum (Vor-)Lesen: Platz da, das Urmel kommt!

 

© Thienemann Verlag
© Thienemann Verlag

Vor mehr als 40 Jahren erfand der Autor Max Kruse das Urmel, jetzt hat er ein neues Abenteuer für das sprechende Dino-Tier geschrieben.“Das Urmel saust durch die Zeit“. Wir haben die Geschichte diesen Sommer 12 Wochen lang exklusiv für Euch in der gedruckten KinderZEIT. Die erste Folge findest Du diese Woche, wie immer ist die Seite praktisch zum Herausreißen, so dass Ihr die Geschichte sammeln könnt.

Aber wie war das noch gleich mit »Mupfeln«, Tieren mit Sprachfehlern und dem erfinderischen Professor? Hartmut el Kurdi stellt das Urmel und seine Bande noch einmal vor.

Wenn man über ein Thema schreibt, zu dem man eine persönliche Beziehung hat, muss man auch persönlich beginnen. Also: Das Urmel begegnete mir zum ersten Mal so um 1972 herum, vor knapp 40 Jahren, in der Augsburger Puppenkiste im Fernsehen. Mein Freund Andreas Huhn (der hieß wirklich so) und ich verbrachten die nächsten Wochen damit, die verschiedenen Sprachfehler der tierischen Helden nachzuahmen. Und uns dabei schlapp zu lachen. Am lustigsten fanden wir Ping Pinguins Unfähigkeit, ein »sch« auszusprechen. Bis heute kann ich das Wort »Muschel« nicht benutzen, ohne dabei »Mupfel«, wie Ping Pinguin sagt, wenigstens zu denken. Einmal hörte ich, wie im Restaurant eine Witzboldin »Miesmupfeln in Tomatensoße« bestellte. Der Kellner grinste, notierte und servierte.

Fast jeder kennt das Urmel, so wie ansonsten vielleicht noch das Sams und Jim Knopf, zwei andere Helden aus der Puppenkiste. Und so wie einem zu Jim Knopf sofort das Lied Eine Insel mit zwei Bergen einfällt, erinnert man sich auch an das Urmel musikalisch. Das Wunderbare am Urmellied ist, dass es zunächst ziemlich babyhaft daherkommt, sich dann aber ziemlich knallhart für das Recht der Kinder einsetzt, die Welt zu entdecken. Am Anfang heißt es: »Alle Mamis sagen immer: / Kindlein, gib schön acht / bleib schön brav in deinem Zimmer / und schlaf, gute Nacht / Aber wenn das Kindlein größer, darfs spazieren gehn / weil sonst könnt das kleine Kindlein gar nie schöne Sachen sehn.« Wenn das »Tindlein«, wie das Urmel singt, dann spazieren geht, zu spät nach Hause kommt und ausgeschimpft wird, heißt es im freundlichen, aber deutlichen Befehlston: »Liebe Mami, sei nicht böse / und merk dir zum Schluss / Dass das kleine Kindlein doch die schönen Sachen sehen muss.« Das ist so wichtig, dass es für die schisshasige Mutter wiederholt wird: »Dass das kleine Kindlein doch die schönen Sachen sehen muss.«

Damit stellt der Urmel-Erfinder Max Kruse zwei Dinge klar. Erstens: Er steht auf Eurer Seite, auf der Seite der Kinder. Und zweitens: Im Urmel geht es nicht nur um die Abenteuer der lustigen Tierfreunde auf Titiwu, sondern auch um Neugierde und Wissensdurst. Denn ohne diese Eigenschaften würde man ja gar nicht in die Welt hinauswollen, um die ganzen »schönen Sachen« zu sehen.

Nicht umsonst ist eine der Hauptfiguren, Habakuk Tibatong, ein Professor, der die Welt erforschen will. Dieser Professor ist es, der den Tieren das Sprechen beibringt – wenngleich mit ihren charmanten Fehlern. Und auch das Urmel selbst wird ziemlich wissenschaftlich als das »evolutionsbiologische Bindeglied zwischen Dinosauriern und Säugetieren« beschrieben.

Überhaupt spielen in den Urmel- Geschichten neben den menschlichen beziehungsweise tierischen Aspekten des Lebens oft auch wissenschaftliche Fragen eine Rolle. Auf fantasievolle und durchgeknallte Art geht es zum Beispiel um Expeditionen, Erfindungen, Entdeckungen, um Zukunft und Vergangenheit.

Genau da setzt die neue Urmel- Erzählung an. Urmel saust durch die Zeit ist eine Zeitreise-Geschichte. Professor Tibatong hat einen »Raumzeitgleiter« konstruiert, mit dem das Urmel, Tim Tintenklecks, der Waran Wawa und Ping Pinguin sieben Milliarden Jahre in die Vergangenheit fliegen – aus Versehen. Eigentlich wollen sie sich die Maschine nur heimlich anschauen, dann aber stellt das Urmel – hoppla – einen Hebel von »Off« auf »On«. Und schon rasen sie los in Richtung Urknall. Glücklicherweise besteht eine Funkverbindung zwischen der Insel und der Zeitmaschine, sodass Professor Tibatong die Zeitreisenden zurücklotsen kann.

Natürlich machen das Urmel, Tim Tintenklecks, Waran Wawa und Ping Pinguin zwischendurch immer wieder Station, sammeln Informationen und fotografieren. Das ist wie Sachkundeunterricht, der in eine spannende Geschichte verpackt ist: Max Kruse lässt den Professor ganz viel darüber erzählen, wie die Erde und das Leben auf ihr entstanden sind, und gleichzeitig müssen die Zeitreisenden so einige gefährliche Situationen durchstehen – ob in der »Ursuppe«, bei den Dinosauriern, den Urmenschen oder den Jägern und Sammlern.

Max Kruse ist inzwischen 91 Jahre alt. Die Geschichte vom Urmel, das durch die Zeit saust, hatte er eigentlich gar nicht geplant. Aber dann wurde er gefragt, ob das Urmel nicht Grundschulkindern die Evolutionstheorie – also das Wissen von der Entwicklung der Tiere und des Menschen – näherbringen könnte. »Klar, kann es!«, sagte Max Kruse – und die Idee zur neuen Geschichte war geboren. Er musste sie nur noch aufschreiben. Damit alles, was das Urmel erlebt und der Professor erklärt, auch richtig ist, half ein Wissenschaftler Max Kruse bei seiner Arbeit. »Die E-Mails mit den Kapiteln flogen hin und her«, erzählt er.

Nun ist das Buch fertig, und noch bevor es in den Buchläden zu kaufen ist, könnt Ihr es in zwölf Folgen bei uns lesen, immer auf der Rückseite der KinderZEIT . Glaubt man seinem Erfinder, freut sich das Urmel darüber sehr. Max Kruse schrieb uns jedenfalls: »Das Urmel ist sehr stolz darauf, in der ZEIT auftreten zu dürfen. Hoffentlich schnappt es nicht über.«

Wer die neue Geschichte „Umrel saust durch die Zeit“ als Buch haben möchte, muss noch bis Juli warten. Erst dann wird das Buch aus dem Thienemann Verlag veröffentlicht. Hören könnt Ihr die Geschichte auch: Du auch im Radio hören:
Jeden Sonntag um 8.05 Uhr im NDR in der Sendung Mikado – Radio für Kinder.