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Sommerferienlesefutter: Piratenpirogge ahoi

 

© Fischer Schatzinsel

Einer für alle, alle für einen! Dieses Motto gehört eigentlich zu den drei Musketieren, trifft aber auch auf die lustigen Gestalten zu, die auf ihren höchst unterschiedlichen Schiffen in der fernen Südsee in See stechen. Schon der Schlachtruf ist eher lustig als furchteinflößend: Macht Sie zu Semmelbröseln! Das Besondere an den vielen verschiedenen Piratentypen: Sie sind alle mit mehr oder weniger schmackhaften Lebensmitteln gefüllt.

Die größte Insel des Seegebiets, das in der Geschichte von den Piroggenpiraten kontrolliert wird, ist die Insel Tortilla. Klingt lecker, für alle, die spanische Küche mögen. Ein weiteres in der Geschichte wichtiges Inselchen heißt Sankt Krokant. Da sind die leckeren Haselnusszuckerstreusel, die auf Gebäck und Torten gestreut werden. Das gefährlichste Piratenschiff wird von einer Speckkugel angeführt (für alle, die es etwas herzhafter mögen), und genau diese Piraten entführen ausgerechnet die wunderhübsche, zuckersüße (haha, so viel Witz muss sein) Mohnschnecke. Und ihre beiden Verehrer, ein Eclairs und ein schnödes Hörnchen, können nichts dagegen tun. Klingt ein bisschen bescheuert, oder? Wenn Ihr nicht wisst, was ein Eclairs ist, lasst es Euch in einer Konditorei erklären. Dort erfahrt Ihr auch, was echte Piroggen sind.

„Die wilden Piroggenpiraten“ ist ein wahnsinnig lustiges, spannendes und manchmal total abgedrehtes Buch, das auf 645 Seiten genug Lesestoff für den Urlaub bietet. Und das nicht nur für Helden der Seefahrt, sondern auch für dreckige, stinkige Landratten. Allerdings ist das Buch nichts für phantasiefreie Spaßbremsen. Wer immer nur denkt „Das geht doch gar nicht“ oder „Wieso sind das keine richtigen Menschen“ wird mit diesem Roman nicht glücklich.

Māris Putniņš
Die wilden Piroggenpiraten
Aus dem Lettischen von Matthias Knoll
Fischer Schatzinsel
14,99 €uro, ab 8 Jahren