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Zum ver-rückt werden! Ein Spiel feiert Geburtstag

 

Hat das Spiel erfunden, das in ganz viele Sprachen übersetzte wurde: Professor Kobbert/ © Ravensburger

Es sieht ganz einfach aus. Sarah muss nur noch zum Gespenst und dann noch zum alten Kerzenleuchter. Dann ist sie alle Kärtchen los und hat das Spiel gegen ihre Brüder Louis und Ben gewonnen. Doch – nein, was passiert? Louis ist vor ihr dran, möchte zur Schatzkiste und verschiebt ganz locker den schönen Weg zum Gespenst, den sich Sarah eben ausgedacht hat. Das ist doch zum Verrückt werden! Nun muss Sarah sich wieder einen neuen Weg durch das Labyrinth bahnen. Und Ben auch, denn bevor sie dran ist, durchkreuzt Ben ihre Pläne und schiebt alles fröhlich in die andere Richtung.

Die drei Kinder spielen „Das verrückte Labyrinth“. Ein Spiel, das noch aus den Kinderzimmern ihrer Eltern stammt. Weil die es als Kinder auch schon so gut fanden, dass sie es aufgehoben haben. Das Spiel feiert jetzt 25. Geburtstag! Und sein Erfinder Professor Max J. Kobbert ist ganz schön stolz darauf, dass er das weltweit erfolgreichste Familienspiel erfunden hat.

Schon als Kind war er von Irrgärten begeistert. Und auch, als er schon als Professor an der Universität arbeitete, grübelte er immer noch über Labyrinthe, die man verändern kann. Denn die Irrwege, die auch ihr aus Rätselheften kennt, fand er schnell langweilig. Hatte er einmal die richtige Lösung gefunden, war die ganze Spannung weg.

Auf die Idee, einen Spielplan zu bauen, auf dem man die Wege verschieben, also ver-rücken, kann, kam er, als er an seinem Schreibtisch saß und eine Schublade auf- und zuzog. Die Idee war geboren, er baute ein erstes Modell aus Pappe und testete seine Spielidee zusammen mit der Familie. Alle waren begeistert, aber besonders beeindruckte den Erfinder seine damals siebenjährige Tochter: Sie gewann immer. Jedes Mal. Gegen ihre Eltern und Geschwister. Erfinder Kobbert, der als Psychologe arbeitet und sich darum besonders gut mit dem menschlichen Denken auskennt, weiß, warum seine Tochter so gut war: „Kinder sind viel besser als Erwachsene im anschaulichen Denken.“ Heißt: Kinder können sich viel besser in ein Labyrinth hineindenken und im Kopf Wege verrücken und neu zusammen bauen.

Wollt Ihr ausprobieren, ob Ihr auch besser als Eure Eltern einen Weg durch das Labyrinth findet? Als Spiel zum Mitnehmen in die Ferien gibt es auch ein „kleines Labyrinth“, in dem die Karten mit den Gängen einfach auf den Tisch gelegt werden, ohne Spielplan darunter. Und für ganz Fortschrittliche unter Euch (wenn Eure Eltern Euch an die tollen Geräte lassen): Nun gibt es sogar eine „Verrücktes Labyrinth“ als App für iPhones. Vermutlich trainieren daran abends Eure Eltern, bis sie es endlich schaffen, besser als Ihr zu sein.