©Ulrich Ladurner
1990 kamen tausende albanische Einwanderer mit einem gekaperten Frachter nach Italien. Niemand war auf diesen Massenexodus vorbereitet. Die Lega Nord gab es damals noch nicht. Sie wurde 1991 aus einem Zusammenschluss mehrere separatistischer Parteien gegründet. 1992 errang sie auf Anhieb landesweit 8,7 % Prozent der Stimmen. Damals mobilisierte sie vor allem gegen Rom. „Roma ladrona-Rom die Diebin“ war ihre beliebter Schlachtruf. Einwanderer war noch keine wirkliches Thema für die Partei. Doch nur wenige Jahre später rückte die Lega Nord unter ihrem Chef, Umberto Bossi, die Immigration in das Zentrum ihrer Politik. Damit machte sie Stimmung und gewann Stimmen. Bossi tat den berüchtigten Spruch: „Man muss mit Kanonen auf diese Schiffe schießen!“ – gemeint waren die Boote, die illegale Einwanderer nach Italien bringen.
Das Bild zeigt eine Wahlkampfveranstaltung der Lega Nord in der reichen norditalienischen Stadt Arzignano. Diese Stadt war jahrzehntelang fest in der Hand der Mittelinksparteien. 2009 aber fiel sie in die Hände der Lega Nord und des mit ihr verbündeten „Popolo d´Italia“ von Ministerpräsident Silvio Berlusconi. Die Lega Nord gewann in Arzignano 33,9 Prozent der Stimmen.
Auf dem Plakat steht: „Wir haben die Invasion aufgehalten!“
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